Raiffeisen verstärkt Immobilienresearch
Raiffeisen will den Immobilienmarkt-Research forcieren und künftig auch eigene hedonische Preismodelle erarbeiten. «Als Marktführerin beim privaten Wohneigentum verfügt Raiffeisen über einen grossen Beobachtungsschatz im Markt», sagt Chefökonom Martin Neff. «Diesen möchten wir bewusst einbringen, um die Transparenz im Markt zu erhöhen, aber auch, um eine Alternative zu den existierenden Preisreihen zu schaffen».
Am 1. Oktober hat Raiffeisen – sozusagen als einen ersten Schritt – ein Researchpapier zum Schweizer Wohneigentumsmarkt vorgestellt, in dem die Ökonomen zum Schluss kommen, dass der andauernde Boom fundamental begründbar sei. Zwar hält auch Raiffeisen fest, dass die Immobilienpreise teilweise abgehoben hätten und erwartet Korrekturen. Diese dürften aber im Zuge einer sanften Landung des gesamten Marktes erfolgen, heisst es.
Diese sanfte Landung sei bereits absehbar, da sich vor allem auf der soziodemographischen Ebene erste Sättigungstendenzen einfinden. Für eine weiche Landung spreche auch, dass die Tragbarkeitskriterien strikt eingehalten werden, was im Fall der Krise erheblichen Spielraum schaffe. Ein massiver Zinsschock, welcher diese Sicherheitsmarge sprengen würde, sei in absehbarer Zeit nicht möglich. Zudem greife die Selbstregulierung der Banken mit verschärften Amortisationsvorschriften sowie geforderten zehn Prozent hartem Eigenkapital. Bereits heute werden mehr Miet- als Eigentumswohnungen produziert. Die Ökonomen der Raiffeisen Gruppe halten Überkapazitäten wie zu Beginn des Immobiiliencrashs der 90er Jahre daher für ausgeschlossen. (ah)