Wohnimmobilien: Neuer, globaler Bubble-Index der UBS
Seit 1998 haben sich die Immobilienpreise in vielen Städten der Welt teuerungsbereinigt mehr als verdoppelt, im Durchschnitt ist das Preisniveau höher als vor der Finanzkrise im Jahr 2007/08. Das UBS Chief Investment Office Wealth Management kommt in seiner neuen Studie UBS Global Real Estate Bubble Index zum Schluss, dass die Wohnimmobilienmärkte in den meisten untersuchten Städten überbewertet sind. Das Risiko einer Immobilienblase ist in London und Hongkong am ausgeprägtesten.
In Sydney, Vancouver, San Francisco und Amsterdam deuten Abweichungen von der langfristigen Norm auf deutlich überbewertete Wohnimmobilienmärkte hin. Auch in Genf, Zürich, Paris und Frankfurt sind die Bewertungen überzogen. Dasselbe gilt, wenn auch zu einem geringeren Grad, für Tokio und Singapur. Die US-Städte New York und Boston weisen im historischen Vergleich eine faire Bewertung auf, während Chicago unterbewertet ist.
Der Index misst das Risiko einer Immobilienblase anhand wiederkehrender Muster in ausgewählten globalen Finanzzentren. Die Analyse wird durch einen Vergleich des aktuellen Verhältnisses zwischen Kaufpreis und Einkommen bzw. Kaufpreis und Mietzins-Niveau ergänzt. Eine gemäss Preis-Einkommens-Verhältnis geringe Erschwinglichkeit lässt darauf schliessen, dass sich die Aussichten auf einen langfristigen Preisanstieg verringert haben. Dagegen deutet ein hohes Verhältnis von Kaufpreis zu Mietzins auf eine gefährliche Abhängigkeit von niedrigen Zinsen hin.
Zürich und Genf befinden sich in der unteren Hälfte des „überbewerteten“ Bereichs. Ende 2011 war Genf noch mit „Blasenrisiko“ eingestuft. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Preise leicht gesunken sind, während die Einkommen und Mieten stabil blieben, heisst es bei UBS. Zudem sind die Preise in anderen Landesteilen deutlich stärker gestiegen, so dass sich die Unterschiede bei den Preisniveaus wieder etwas verringert haben.
Anders als in Genf sind die Wohnimmobilienpreise in Zürich seit dem Ende der Finanzkrise um 30 Prozent gestiegen. Das ist die zweithöchste Wachstumsrate aller untersuchten Städte. Trotz der Überbewertung ist eine Wohnung sowohl in Zürich als auch in Genf im internationalen Vergleich weiterhin erschwinglich. Auffällig ist allerdings das rekordhohe Verhältnis von Kaufpreis zu Mietzins, in dem sich das verzerrte Zinsumfeld widerspiegelt, so die UBS CIO WM. (ah)