Schweiz, Frankreich und Deutschland planen trinationales Wohnquartier
Im Dreiländereck bei Basel soll ein trinationales Quartier mit Wohnraum und Arbeitsplätzen für 20.000 Menschen entstehen. Das Grossprojekt «3Land» kam nun einen entscheidenden Schritt weiter: Die Arbeiten am Raumkonzept sind abgeschlossen, zudem kamen Saint Louis im Elsass und der deutsche Landkreis Lörrach als Projektpartner hinzu.
Hintergrund des Vorhabens ist der Strukturwandel in den Hafen- und Industriearealen entlang des Rheins, der neue städtebauliche Optionen eröffnet. Die Partner wollen verschiedene Projekte auf einer Fläche von rund 430 Hektaren – zwischen der Palmrainbrücke im Norden und der Dreirosenbrücke im Süden – gemeinsam planen, aufeinander abstimmen und den Rhein wieder besser „als verbindendes Element im kollektiven Bewusstsein der Region verankern“, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Initiatoren erhoffen, dass das Stadtentwicklungsprojekt ähnlich wie die Hamburger Hafencity neue Potenziale eröffnet. Auf der Internationalen Bauaustellung (IBA) Basel 2020 sollen die ersten konkreten Vorhaben vorgestellt werden.
Die Idee zu der gemeinsamen Stadtentwicklung stammt aus dem Jahr 2011, als das niederländische Büro MVRDV den Masterplan «Entwicklungsvision 3Land» entwarf. Im September 2012 schlossen Basel, Weil am Rhein und Hüningen eine erste Planungsvereinbarung und beauftragten 2013 mit finanzieller Unterstützung der EU das Berliner Büro LIN mit dem «Raumkonzept 3Land». Vor wenigen Tagen haben die Partner vereinbart, wie sie die Planung weiterführen wollen und es wurden drei Schwerpunkte definiert: Brücken/Mobilität, Landschaft und Initialnutzungen. Zudem wurden mit Saint-Louis und dem Kreis Lörrach zwei neue Partner an Bord geholt. Damit gehören nun sieben Gebietskörperschaften – die Städte Weil am Rhein, Hüningen und Saint-Louis, der Kanton Basel-Stadt, der Gemeindeverbund der Communauté d’Agglomération des Trois Frontières, das Département du Haut-Rhin und der Kreis Lörrach – der Projektgruppe an, ausserdem der Trinationale Eurodistrict Basel (TEB) und die IBA Basel.
In den nächsten beiden Jahren werden weitere Grundlagen erarbeitet, von 2018 an sollen erste Projekte umgesetzt werden.
Das Verkehrskonzept sieht unter anderem eine neue Brücke vor, die Hüningen und Basel verbindet, sowie eine Fuss- und Radfahrerbrücke über die Hafeneinfahrt, die Weil und Basel verknüpft. Ein weiteres Ziel sind Initialnutzungen mit innovativen Themen und Verfahren, die zukunftsweisend sind und bauliche Entwicklungen anstossen. (ah)