Märkte: UBS Bubble Index bleibt in der Risikozone

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht im dritten Quartal 2016 unverändert mit 1,35 Punkten in der Risikozone. Uneinheitlich zeigen sich jedoch die Unterindikatoren: Einerseits erreichte das Kauf-Mietpreisverhältnis ein neues Allzeithoch, andererseits verhinderte das moderate Hypothekarwachstum und die leicht verbesserte Konjunktur eine Zunahme der Ungleichgewichte auf dem Eigenheimmarkt, so die UBS-Researcher.

Der UBS-Bubble-Index bleibt in der Risikozone (Grafik: UBS Switzerland AG)
Der UBS-Bubble-Index bleibt in der Risikozone (Grafik: UBS Switzerland AG)

Aktuell werden laut der Analyse von UBS 29,4 Jahresmieten benötigt, um ein vergleichbares Eigenheim zu erwerben. Der Indikator übersteigt damit den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 1989. Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen gegenüber dem Vorquartal um 1,1 Prozent an – es ist die stärkste Zunahme der Angebotspreise seit Mitte 2012. Die Mieten waren unterdessen aufgrund gestiegener Leerstände im dritten Quartal in Folge rückläufig.

Die UBS-Analysten sehen das Überangebot auf dem Mietwohnungsmarkt als ein Resultat eines graduellen Anstiegs der Bauinvestitionen in den letzten Jahren. «Die Bauinvestitionen wurden zudem für das Jahr 2015 deutlich nach oben revidiert und zeigen nun eine weitere Zunahme der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Bauwirtschaft», heisst es.

Bedeutung der Bauwirtschaft steigt

Seit dem Tiefstand 2009 ist demnach der Anteil der Bauinvestitionen von 8,1 auf 9,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts angestiegen. Die Werte liegen zwar weiterhin deutlich unter den Spitzenwerten der 1980er Jahre, sind aber nach Ansicht der UBS ein Indikator für die stärkere Abhängigkeit der Binnenkonjunktur vom Immobilienmarkt.

Das Volumen der ausstehenden Haushaltshypotheken wächst unterdurchschnittlich: Es stieg um 2,7 Prozent an und blieb damit gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Einkommensentwicklung fiel im laufenden Jahr wieder besser aus als im Vorjahr, so dass die positive konjunkturelle Entwicklung den Anstieg der nominalen Eigenheimpreise ausgleichen konnte.

Nachfrage nach Wohneigentum bleibt hoch

Die nochmals gesunkenen Hypothekarzinsen hielten die Nachfrage nach Eigentumswohnungen auf hohem Niveau aufrecht. So sind die Nutzungskosten (Zinskosten, Unterhalt und Rückstellungen) eines Eigenheims im Vorjahresvergleich um knapp vier Prozent gefallen.

Die hohe Nachfrage nach Eigentum zeige sich auch an der geringen Zahl leerstehender Eigenheime, die im Gegensatz zu den Mietwohnungen in diesem Jahr kaum gestiegen sind. Der Trend zu einer Stabilisierung der Eigenheimpreise setzt sich aber weiterhin fort, so die UBS-Experten. «Teuerungsbereinigt liegen die Preiswachstumsraten unter den Werten des Vorjahres und wir erwarten keine weitere Beschleunigung in den nächsten Quartalen», schreiben sie in ihrer Analyse. (ah)

(Visited 33 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema