Region Bern: Wüest-Partner-Studie zur Umnutzung von Büros zu Wohnraum

Wüest Partner untersuchte über einen längeren Zeitraum, wie viele Büroflächen inseriert waren. In Köniz waren dies fast 17 Prozent aller Flächen (basierend auf Zahlen des Gebäuderegisters), in Belp rund 14 Prozent. Zum Vergleich: In Bern wurde nur für 4,4 Prozent der Büroflächen neue Mieter gesucht, in anderen Gemeinden wie Muri, Ostermundigen und Ittigen sogar noch weniger.

In Köniz und Belp ist aus Sicht von Alain Chaney, Geschäftsführer von Wüest Partner Bern, eine Umnutzung zu Wohnraum am ehesten möglich. Die Preise für neue Wohnungen liegen in den Gemeinden deutlich über dem Niveau von sanierungsbedürftigen Büroräumen.

Insgesamt sei das Umnutzungspotenzial im Raum Bern aber nicht allzu gross, so Chaney. Vielerorts sei das Preisgefälle zwischen Wohn- und Büroraum zu wenig gross, weshalb eine Umnutzung meist nicht rentiere. Laut Berechnungen von Wüest Partner müssten die Erträge nach dem Umbau 100 bis 175 CHF/qm/Jahr höher sein als zuvor, damit sich die Umnutzungskosten von 2.000 bis 3.500 CHF/qm auch rechneten, so Chaney. Für Umnutzungen interessant seien vor allem ältere Büroräume an guter Wohnlage.

In Köniz könnte es zu einem grösseren Umnutzungsprojekt kommen: Der ehemalige Hauptsitz der Baufirma Losinger – zwei grosse Bürohäuser an der Sägestrasse – steht seit einigen Monaten leer. Neue Mieter für die 6.600 qm Bürofläche und 2.300 qm Archivraum konnte Wincasa, welche die Gebäude verwaltet, laut einem Bericht der Berner Zeitung bislang nicht finden.  Man prüfe deshalb gemeinsam mit der Eigentümerin Axa Winterthur neue Nutzungskonzepte. Angedacht ist dabei auch ein Umbau zu Wohnungen. Aus Sicht der Könizer Liegenschaftsverwaltung würden sich für das Gebäude, das sich in einer hervorragenden Wohnlage befindet, gut für Alterswohnungen eignen.