Wohnen: Corona-Krise lässt Blasenindex stark steigen

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index, der das Risiko einer Immobilienblase auf dem Schweizer Eigenheimmarkt misst, verzeichnete im zweiten Quartal 2020 einen scharfen Anstieg.

Der UBS-Blasenindex steigt in Folge der Corona-Krise stark an (Bild: Pixabay)

Der Index erhöhte sich von 1,30 Punkten im ersten Quartal 2020 auf 1,52 Indexpunkte im zweiten Quartal. Im Folgequartal wird der Immobilienblasenindex laut Prognose der UBS sogar marginal in die Blasenzone springen.

Zu dem deutlichen Anstieg würden neben sinkenden Einkommen in der scharfen Rezession auch die höheren Eigenheimpreise beitragen. Teuerungsbereinigt kletterten die Preise für Eigenheime im zweiten Quartal um knapp 4% gegenüber dem Vorjahr. Das sei der stärkste Anstieg seit 2013, schreiben die Researcher der UBS.

Zwar habe die Schweizer Wirtschaft im ersten Halbjahr den schärfsten Einbruch der letzten 40 Jahre verzeichnet, allerdings sei für das zweite Halbjahr eine kräftige Erholung zu erwarten. Dies führt laut UBS dazu, dass die modellbasierte Schätzung des Immobilienblasenrisikos für den Schweizer Eigenheimmarkt stark schwankt.

Die UBS geht davon aus, dass sich der Indexstand bis Ende 2021 auch ohne Korrektur der Eigenheimpreise wieder auf dem Niveau von der Corona-Pandemie einpendeln wird. Dabei nehmen die Researcher aber an, dass das Einkommen pro Haushalt Ende 2021 fast gleichauf mit dem Wert von Ende 2019 liegen, dass die Steigerungsrate der Eigenheimpreise sich abschwächen und die Mieten weiterhin leicht sinken werden. Das Wachstum der Hypothekarvolumen dürfte sich gegenüber 2019 leicht abschwächen.

Somit treibe die Corona-Krise die Ungleichgewichte auf dem Eigenheimmarkt voraussichtlich nur temporär in die Höhe. Dennoch betonen die UBS-Experten, dass die hohen Preise auf dem Schweizer Eigenheimmarkt nicht mit einem länger anhaltenden Krisenmodus der Wirtschaft vereinbar seien. Anhaltende Preissteigerungen in der aktuellen Grössenordnung seien angesichts sinkender Einkommen nicht nachhaltig.

Die regional stärksten Ungleichgewichte in Bezug auf das Preis-Einkommens-Verhältnis, das Preis­-Miet-Verhältnis sowie die langfristige Preisentwicklung bei Eigenheimen sieht der Bubble Index weiterhin am Zürichsee, in Lausanne und in Basel-Stadt.

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