Städte wollen Wohnraummangel mit Vorkaufsrechten bekämpfen
Fehlendes Bauland ist für viele Städte und Gemeinden ein wichtiger Grund für den Mangel an Wohnraum. Vorkaufsrechte könnten ihrer Ansicht nach eine Lösung sein.
Zwei Drittel der Städte und städtischen Gemeinden haben zu wenig Wohnraum, wie eine Umfrage zeigt, die Wüest Partner im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) und des Schweizerischen Städteverbandes (SSV) durchgeführt hat. Nach Angaben des BWO haben 59 Städte an der Umfrage teilgenommen.
Zwei Drittel der Städte haben zu wenig Wohnraum
Rund zwei Drittel der Städte beziffern das Angebot an verfügbarem Wohnraum als «viel zu klein» oder «etwas zu klein». Neben Wohnungsangeboten im unteren Preissegment fehle es auch an Möglichkeiten, Wohneigentum zu erwerben. Die Situation werde in den grossen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern als besonders angespannt wahrgenommen.
68 Prozent der befragten Städte geben an, Land im Baurecht abzugeben, das sie dabei an Bedingungen wie günstige Mietpreise knüpfen. Allerdings sagen auch über 80 Prozent der Städte, dass sie über zu wenig Baulandreserven verfügten. Ein Landkauf scheitere insbesondere an hohen Marktpreisen.
80 Prozent sehen Vorkaufsrechte als Lösung
Weiter zeigt die Umfrage, dass 60 Prozent der befragten Städte «hohen» oder «sehr hohen Handlungsbedarf» auf Ebene der Bundespolitik sehen. Als mögliche Lösung nannten sie am häufigsten ein Vorkaufsrecht von Bauland und Liegenschaften (80 Prozent). Fast 70 Prozent der Befragten sind laut Mitteilung der BWO ausserdem der Ansicht, dass die Mietpreise gedämpft werden können, wenn bei einem Mieterwechsel die vorherige Miete transparent gemacht werde.
Am 12. Mai wird sich ein Runder Tisch unter der Leitung von Bundesrat Guy Parmelin mit dem Thema Wohnungsknappheit befassen. Eingeladen sind unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte und Gemeinden sowie der Bau- und Immobilienbranche. (ah)