HSLU entwickelt Tool, um Hitzeinseln im Quartier zu vermeiden

Die Hochschule Luzern (HSLU) hat eine interaktive Quartierklima-Modellierung entwickelt, die in Sekundenschnelle Resultate liefern will. Getestet wurde sie im Suurstoffi-Quartier in Rotkreuz.

Das Quartierklima in der Suurstoffi, berechnet durch das neue Modell der HLSU (Bild: HSLU)

Bei der Planung grösserer Quartiere wird es angesichts der Klimaveränderungen immer wichtiger, Hitzeinseln zu vermeiden. Entscheidend dafür sind die Setzung der Gebäude, die Wahl der Materialien von Fassaden und Aussenflächen, Grünflächen sowie eine geschickte Beschattung – Faktoren, die eigentlich schon in einer frühen Planungsphase berücksichtigt werden sollten. In der Praxis aber wird auf den Einsatz solcher Modelle verzichtet, da die Berechnung teils mehrere Tage dauert und teuer ist.

Die Hochschule Luzern (HSLU) hat nun eine neue interaktive Quartierklima-Modellierung (QKM) vorgestellt. Sie beschränke sich auf die phasengerechten Informationen und liefere in Sekundenschnelle Resultate, teilt die HSLU mit. Im Gegensatz zu den bestehenden Verfahren konzentriert sich das Modell der HSLU auf den Aspekt des Quartierklimas, und es arbeitet mit schnell rechnenden Algorithmen. So dauere es Sekunden oder höchstens wenige Minuten, bis die Auswirkungen einer Änderung berechnet seien. Das Tool könne ab dem ersten Schritt im Planungsprozess durch die Planenden selbst eingesetzt werden. Man könne damit zum Beispiel mit wenig Aufwand zwei Varianten der Fassadengestaltung oder der Bepflanzung mit Bäumen in einem Innenhof vergleichen.

Die Informationen zu den geplanten Gebäuden, ihrer Position, den verwendeten Materialien oder die Art und Position von Grünflächen und Bäumen bezieht die interaktive Quartierklima-Modellierung nach Angaben der HSLU aus dem Planungstool Revit, das bereits in Architektur- und Landschaftsplanungsbüros eingesetzt wird. Daraus berechnet das physikalische Modell die Auswirkung von Strahlung, Schatten, Wärmespeicher-Eigenschaften der Materialien, Luftströmung, Vegetation und Tageszeit auf das Quartierklima. Bilder mit Farbskalen zeigen intuitiv verständlich die Resultate an.  Überprüft wurden die Berechnungen des Modells mit Messungen im Suurstoffi-Quartier in Rotkreuz; die Resultate habe man mit den Berechnungen der bisher eingesetzten Software verglichen. Die Übereinstimmung sowohl mit den Messungen vor Ort als auch mit den Ergebnissen anderer Software sei hoch gewesen. Damit sei das Tool bei gleicher Genauigkeit viel schneller. (ah)
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