Retail: Düstere Zeiten für Shoppingcenter
Den Umsatzrückgang im Schweizer Detailhandel kriegen auch die hiesigen Shoppingcenter zu spüren - im Vergleich zum Gesamtmarkt sogar überdurchschnittlich. Das ist eines der Ergebnisse des Shoppingcenter Marktreport 2016, der heute, 5. November, lanciert wird.
Im Rahmen der Studie, die von stoffelzurich erstellt wird, wurden 256 Experten aus der Shoppingcenter- und Detailhandelsbranche zur Entwicklung der nächsten zwei bis drei Jahre befragt. Demnach stehen die Schweizer Shoppingcenter vor sehr grossen Herausforderungen.
In diesem Jahr wird – je nach Klima und Verlauf des Weihnachtsgeschäfts – die Mehrheit der Schweizer Center mit einem Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr abschliessen. In den nächsten Jahren wird sich die Situation bezüglich Umsatzrückgang, Flächenreduktion und Filialschliessungen nochmals massiv verschärfen, prognostizieren die Experten.
60 Prozent der von stoffelzurich Befragten gehen davon aus, dass die Umsätze im stationären Handel in den nächsten Jahren weiter sinken werden. Das sind 69 Prozent mehr als im Vorjahr. 90 Prozent aller Studienteilnehmer sind sich einig, dass im Gegenzug der Online-Handel weiterhin wachsen wird.
70 Prozent aller befragten Personen erwarten vor diesem Hintergrund, dass die Nachfrage nach mehr Verkaufsfläche sinken wird. Im Jahr 2013 gingen noch 45 Prozent von einer sinkenden Nachfrage aus.
Rund die Hälfte aller Experten prognostiziert für die nächsten zwei bis drei Jahre sogar Filialschliessungen, das sind 70 Prozent mehr als noch im letzten Jahr.
Den grössten Handlungsbedarf sehen die Studienteilnehmer in der Revitalisierung und der Sanierung der Center – im Schnitt sind die Schweizer Shoppingcenter über 28 Jahre alt.
Der Marktreport 2016 erscheint in diesem Jahr zum dritten Mal. Erstellt wird er von stoffelzurich, dem Beratungsunternehmen von Marcel Stoffel. (ah)