Valora will weiter international expandieren
Die Schweizer Valora Gruppe verzeichnet ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2017 und will sich weiter auf kleinformatige Convenience- und Food-Service-Konzepte an Hochfrequenzlagen fokussieren.
Valora wies im ersten Halbjahr 2017 Nettoumsatzerlöse in Höhe von 1.005,1 Millionen CHF im Vergleich zu 1.037,8 Millionen im Vorjahr aus. Der leichte Rückgang sei auf die Dekonsolidierung von Naville Distribution zurückzuführen, deren Erlöse noch in den Vorjahreszahlen enthalten sind. Ohne diesen veräusserten Geschäftsbereich seien die Umsätze stabil (+0,2% währungsbereinigt). Der Bruttogewinn beläuft sich dadurch auf 416,4 Millionen gegenüber 429,1 Millionen im ersten Halbjahr 2016.
Kompensation durch Liegenschaftsverkauf in Genf
Ohne das verkaufte Geschäftssegment liege währungsbereinigt ein Anstieg von 1,9 Prozent oder absolut 7,7 Millionen vor, schreibt das Unternehmen. Dieses Wachstum sei getrieben durch das Retail-Geschäft (DE/LU) und Food Service. Das Betriebsergebnis (EBIT) von Valora stieg in der ersten Jahreshälfte 2017 um 4,3 auf 34,7 Millionen. Die Steigerung resultierte wesentlich aus Effizienzverbesserungen im Retail-Segment (CH/AT).
Der EBIT der veräusserten Naville Distribution aus dem Vorjahr wird dabei im ersten Halbjahr 2017 durch den Buchgewinn aus dem Verkauf der Liegenschaft La Praille in Genf kompensiert, heisst es weiter. Mit der Akquisition von Pretzel Baron in den USA Ende Januar 2017 sei zudem das Fundament gelegt, um international weiter zu wachsen und die Marktposition als einer der führenden Produzenten von Laugenbackwaren auszubauen.
Wie CEO Michael Mueller ausführte, verfüge Valora «über eine gute Ausgangslage, um weiter in unser Geschäftsmodell und unsere kommunizierte Wachstumsstrategie in der Schweiz und international zu investieren». Entsprechend bestätigte das Unternehmen die für das Geschäftsjahr 2017 kommunizierten Ziele mit einem Betriebsergebnis in Höhe von CHF 79 Millionen (+/-3 Mio. CHF).
60 neue Filialen in Deutschland
Mit dem deutschen Tochterunternehmen Valora Holding Germany (derzeit rund 1.000 Verkaufsstellen) ist unterdessen ein grösserer Ausbau des Filialnetzes geplant. Geschäftsführer Peter Obeldobel sagte dem «Hamburger Abendblatt», die Zahl der Avec-Filialen bzw. U-Stores (eine 50-%-Beteiligung mit der Hamburger Hochbahn) solle bis zum Jahr 2020 bundesweit um 60 erhöht werden. Zudem wolle man bei der Kooperation mit der Deutschen Bahn AG die entwickelten «ServiceStores» in den kommenden drei Jahren (aktuell 114) um 25 Standorte ausweiten, so Obeldobel.