Deutscher Warenhauskonzern existenziell bedroht
Vor wenigen Wochen erwarb René Benko gemeinsam mit der Central Group die Schweizer Globus-Kette. Jetzt verhandelt der Milliardär in Deutschland um staatliche Hilfsgelder für die Galeria-Karstadt-Kaufhof-Gruppe.
Die Coronakrise trifft auch grosse Marktakteure. Investor und Milliardär René Benko, der Anfang Februar gemeinsam mit der Central Group aus Bangkok die Schweizer Warenhauskette Globus übernommen hat, muss sich in Deutschland um seine Warenhausgruppe Galerie Kaufhof und Karstadt sorgen und soll Medienberichten zufolge mit der deutschen Regierung bereits über Hilfsgelder verhandeln.
Die Gesellschaft ist wie das Gros des Detailhandels von der Schliessung von Geschäften betroffen. Vor wenigen Tagen erhielten die rund 30.000 Mitarbeitenden der GKK Galeria Karstadt Kaufhof einen Brief ihres Geschäftsführers – das Unternehmen sei «existenziell bedroht» und müsse deshalb 15% der Märzgehälter einbehalten; ferner habe man Kurzarbeit beantragt. Diese Massnahmen scheinen nicht zu genügen: Laut einem internen Papier gibt es derzeit «laufende Gespräche mit Banken, um die umfangreichen Auflagen zu erfüllen, die notwendig sind, um staatliche Hilfsgelder zu erhalten».
Wie die österreichische Tageszeitung Kurier berichtet, ist die Muttergesellschaft Signa Holding (Gewinne 2018: 1 Mrd. Euro, Liquiditätsreserven bis Ende 2019: rd. 1,2 Mrd. Euro), die sich im Besitz von René Benko (Privatvermögen: rd. 4,1 Mrd. Euro) befindet, bereit, mit Geld auszuhelfen, aber das reicht offenbar nicht aus. Die sonst wöchentlichen Einnahmen des Kaufhauskonzerns von 80 Millionen Euro entfallen während der Krise, gleichzeitig fallen «erhebliche Kosten» kontinuierlich an. Wie das deutsche Manager Magazin berichtet, braucht die Galeria Kaufhof Karstadt Gruppe «hunderte Millionen», um die Krise zu meistern. (bw)