Käufer der Globus-Gruppe wollen wegen Covid-19 nachverhandeln
Laut einem Medienbericht wollen die Käufer der Warenhauskette Globus – ein Joint Venture aus der Signa-Gruppe und der Central Group – aufgrund der Coronakrise den Deal mit der Migros nachverhandeln.
Anfang Februar hat die Migros den Verkaufsprozess für ihre Warenhausgruppe Globus abgeschlossen: Die Central Group aus Bangkok und die österreichische Signa Holding übernehmen Globus für einen kolportierten Kaufpreis von einer Milliarde CHF. Der Deal umfasst die Schweizer Magazine zum Globus AG und acht dazu gehörende Immobilien an Top-Innenstadtstandorten, die vom Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) verkauft werden. Damals hiess es, dass das Signing der Transaktion erfolgt sei und die finale Übernahme bis Mitte 2020 vollzogen werden soll.
Signa und Central hatten ursprünglich vor, aus Globus ein Luxuswarenhaus zu machen und setzten dabei auch auf zahlungskräftige Touristen aus Asien und dem Nahen Osten als Kundengruppe. Doch im Zuge der weltweiten Corona-Pandemie sind die Detailhandelsmärkte ins Schlingern geraten und es ist unklar, ob sich das Konzept so umsetzen lassen wird. Laut einem Bericht der NZZ wollen die Käufer daher mit der Migros nachverhandeln. Es sei offen, ob sich die Migros darauf einlasse, jedoch könne es sich die Genossenschaft nicht leisten, den Deal platzen zu lassen, heisst es in dem Bericht. Daher sei durchaus denkbar, dass die Migros den Käufern entgegenkomme. Ein Treffen zwischen den Parteien habe aber noch nicht stattgefunden, meldet die NZZ weiter.
Die Signa-Gruppe hat gegenwärtig in Deutschland Schwierigkeiten mit Galeria Karstadt Kaufhof. Die Warenhauskette hat sich in ein Schutzschirmverfahren gerette. Das Verfahren schützt kriselnde Unternehmen für eine begrenzte Zeit vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne dass die Betriebe Insolvenz anmelden müssen. Der Central Group gehört unter anderem die italienische Warenhauskette La Rinascente, die ebenfalls unter der Corona-Pandemie unter dem Lockdown in Italien leidet. (ah)