Schweizer Finanz- und Immobilienkongress: IAZI Temperature Index deutet auf sanfte Landung hin

Der diesjährige Schweizer Finanz- und Immobilienkongress war ein voller Erfolg. Rund 300 Besucher und Besucherinnen sind der Einladung durch IAZI AG gefolgt. Das Hotel Bellevue Palace Bern bot den üblichen gediegenen Rahmen für ein sehr spannendes und aktuelles Eventprogramm mit zahlreichen hochkarätigen Rednern.

Die neusten Trends im Immobilienmarkt: Prof. Donato Scognamiglio, CEO IAZI AG, zeigt, wohin die Immobilienmärkte steuern
Die neusten Trends im Immobilienmarkt: Prof. Donato Scognamiglio, CEO IAZI AG, zeigt, wohin die Immobilienmärkte steuern

«Die zahlreichen regulatorischen Eingriffe, insbesondere die Verschärfung der Kreditvergabe, haben ihre Wirkung entfaltet und sich dämpfend auf die Preisentwicklung ausgewirkt» Donato Scognamiglio, CEO IAZI AG.

Die gegenwärtige Lage am Immobilienmarkt und die Perspektiven für die kommenden Jahre analysierte Donato Scognamiglio, CEO der IAZI AG und Titularprofessor für Real Estate Finance an der Universität Bern. Basierend auf der Analyse des Preiswachstums von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern geht die IAZI AG für 2016 bei diesen Liegenschaften von einem sehr geringen oder Nullwachstum aus. «Die zahlreichen regulatorischen Eingriffe, insbesondere die Verschärfung der Kreditvergabe, haben ihre Wirkung entfaltet und sich dämpfend auf die Preisentwicklung ausgewirkt», sagt Donato Scognamiglio.

Auch die von IAZI gemessene Markttemperatur weist deutlich auf eine sanfte Landung des Immobilienmarktes hin. Der Indexstand des IAZI Temperature Index liegt derzeit bei 39 Grad.
Der IAZI Temperature Index setzt Wirtschaftsdaten mit der Entwicklung des Immobilienmarktes in Beziehung und errechnet daraus die für die Marktemperatur massgeblichen Subindikatoren Tragbarkeit, Leverage, Preis-Miet-Verhältnis, Verwundbarkeit und Preisentwicklung. Diese sind in einem Gesamtindex aggregiert.

Höhere Risiken für Immobilieninvestoren

Direktinvestitionen bleiben weiterhin attraktiv, doch gleichzeitig müssen Investoren 2016 mit grösseren Risiken rechnen. Noch ist die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative blockiert, wobei sich weder die Schweiz noch die EU auf einen möglichen Konsens hinbewegen. Die hohe Zuwanderung der vergangenen Jahre war eine der Hauptstützen für den florierenden Immobilienmarkt. Eine durch Schutzklauseln reduzierte Zuwanderung würde die Nachfrage nach Wohnraum verringern, was vor allem in den peripheren Lagen schnell zu einem Überangebot und wachsenden Leerständen führen könnte. Ebenso hat die Zuwanderung aus osteuropäischen und südlichen Ländern seit 2011 deutlich an Bedeutung gewonnen. Sie hat den Rückgang der bis dahin hohen Zuwanderung aus Nordeuropa weitgehend kompensiert. Wenn diese Entwicklung anhält, fehlt es künftig an genügend zahlungskräftigen Migranten, die das Angebot an Mietwohnungen im mittelteuren oder teuren Segment nachfragen, was zwangsläufig zu Preisnachlässen führen wird.

Neuer Preisindex für kommerzielle Liegenschaften

Der Investorengemeinde stellte Donato Scognamiglio den neuen  «Commercial»-Preisindex vor. In der Schweiz ist dies der erste auf Transaktionen basierende Preisindex für Büros und Verkaufsflächen. Die Krise in diesem Segment zeichnete sich in den letzten drei Jahren vor allem durch eine flaue Nachfrage und steigende Leerstände aus. Mit dem «Commercial»-Index ist nun diese Entwicklung erstmals auf der Preisebene ersichtlich. So ist das Preiswachstum seit 2012 mit rund 3% rückläufig. Während diese Entwicklung bereits 2012 in der Region Zürich einsetzte, rutschen die Wachstumszahlen für die Regionen Mittelland, Ostschweiz und Arc Lémanique erst seit 2013 in den Minusbereich.

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