Bauindex: Positive Aussichten für 2017
Der Bauindex für das erste Quartal 2017, den Credit Suisse und der Schweizerische Baumeisterverband erhoben haben, lässt optimistisch in das neue Baujahr blicken.
Im ersten Quartal 2017 lag der Bauindex auf hohen 144 Punkten. Die erwarteten saisonbereinigten Umsätze des Bauhauptgewerbes für den Jahresbeginn liegen damit im Bereich des Vorquartals. Während der Hochbau wieder zulegen dürfte (+4%), liegt der Tiefbauindex etwas hinter dem erfolgreichen Vorquartal zurück (–3,4%).
Insgesamt rechnet der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) für das laufende Jahr mit einer Fortsetzung des Erfolgskurses, die zunehmend vom Hochbau getragen sein wird. Die entscheidende Rolle dürfte dabei der Mietwohnungsbau spielen, heisst es beim SBV.
Der Hochbauindex liegt mit 121 Punkten im ersten Quartal 2017 um rund elf Prozent über dem Vorjahresquartal. Der SBV erwartet saison- und arbeitstagbereinigt einen deutlichen Umsatzanstieg beim Wohnungsbau (+6,7%), während der Wirtschaftsbau das Niveau des Vorquartals nicht ganz erreichen dürfte (–2,2%). Insgesamt dürften die Hochbauumsätze des Jahres 2017 gegenüber dem Vorjahr nochmals zulegen und ähnlich hoch ausfallen wie im Rekordjahr 2014, prognostiziert der SBV. 2016 wurden gemäss Baugesuchen Hochbauprojekte im Umfang von 48,6 Milliarden CHF eingereicht. Das ist der höchste Wert seit 2013, als die Zweitwohnungsinitiative angenommen wurde.
Bauboom: Ein zweischneidiges Schwert
Der Ansturm auf die im vorherrschenden Negativzinsumfeld attraktiven Immobilienanlagen dürfte sich in einer rekordhohen Anzahl produzierter Wohneinheiten niederschlagen, prognostiziert der Verband. Längerfristig sei dieser Bauboom jedoch ein zweischneidiges Schwert: Die durch das Tiefzinsumfeld getriebenen hohen Umsätze beim Hochbau hätten gewissermassen einen Vorschusscharakter. Dieser werde wegfallen, sobald Immobilien für Anleger im Vergleich zu anderen Anlageklassen wieder an Attraktivität verlieren, etwa durch einen Anstieg des Zinsniveaus, schreibt der SBV in einer Mitteilung. Die vorgeholten Umsätze beim Neubau werden die Auftragseingänge belasten, bis das Überangebot auf den Nutzermärkten wieder abgebaut ist.
Der Bauindex Schweiz wird gemeinsam von der Credit Suisse und dem SBV quartalsweise publiziert. Er dient als Frühindikator der Baukonjunktur in der Schweiz, indem er den Umsatz im Bauhauptgewerbe für das laufende Quartal prognostiziert. Der Indikator wird von Credit Suisse Economic Research berechnet und basiert hauptsächlich auf der quartalsweisen Erhebung des SBV bei seinen Mitgliedern. Zusätzliche Daten stammen vom Bundesamt für Statistik sowie vom Baublatt.