Aevis Victoria: Abspaltung des Immobiliensegments?
Die Klinik- und Hotelgruppe Aevis Victoria prüft nach eigenen Angaben «verschiedene strategische Optionen für das Immobiliensegment, um Wert für die Aktionäre zu schaffen». Laut einem Bericht von «Finanz und Wirtschaft» ist geplant, das Immobilienportfolio an die Börse zu bringen.

Die 45 Liegenschaften der Aevis Victoria sind im Ende März publizierten Geschäftsbericht mit mehr als einer Milliarde CHF bewertet. Fast alle Liegenschaften seien an die Spitäler von Swiss Medical Network oder an die Hotels der Victoria-Jungfrau Collection vermietet; Leerstand gebe es nicht, teilt das Unternehmen mit. Der Nettoumsatz im Segment Immobilien lag im Geschäftsjahr 2017 bei 58,4 Millionen CHF, das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr (51,2 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBITDAR) erhöhte sich um 12,2 Prozent von 42,4 auf 47,6 Millionen.
Der Nettoumsatz der fünf Hotels – vier davon sind voll konsolidiert; eines mit Managementvertrag – erreichte im Geschäftsjahr 64,3 Millionen, ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der durchschnittliche Zimmerpreis erhöhte sich um sieben Prozent auf 397 CHF. Das Betriebsergebnis (EBITDAR) erreichte 12,3 Millionen, was einer Marge von 19,1 Prozent entspricht.
Der Gesamtumsatz der Spitäler des Swiss Medical Network erreichte 586 Millionen gegenüber 521 Millionen im Vorjahr (+12,5%), wobei der Anstieg vor allem auf die Integration der Clinique Générale-Beaulieu in Genf im vierten Quartal 2016 zurückzuführen sei. Der Nettoumsatz (ohne Arzthonorare) stieg um 13,4 Prozent auf 506,1 Millionen (2016: 446,2 Mio.). Der EBITDAR lag bei 95.6 Millionen, entsprechend einer Marge von 18,9 Prozent.
Wie Finanz und Wirtschaft berichtet, will Aevis Victoria dieses Immobilienportfolio an die Börse bringen. Ein Gruppensprecher sagte gegenüber der Zeitung, dass «die Kotierung des Immobiliensegments oder Teilen davon» eine der verschiedenen Optionen sei, die das Unternehmen für seine Immobilien prüfe. Einen Verkauf schloss der Sprecher aus.
Aevis Victoria deutete jedoch schon in der Mitteilung zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts an, dass ein Börsengang eine Option sei: Ein Portfolio, das auf Immobilien in den Bereichen Gesundheitswesen und Hotellerie fokussiert sei, sei «an der Schweizer Börse bisher kaum vertreten, während es in den meisten europäischen und amerikanischen Märkten breit vorhanden ist», teilte das Unternehmens damals mit.