Aevis Victoria: Teilabspaltung der Spitalimmobilien?
In ihrem Bericht für das erste Halbjahr 2018 schreibt Aevis Victoria, dass sie für die Swiss Healthcare Properties eine Teilabspaltung prüft. Zudem soll die Gesellschaft, in der das Portfolio an Spitalimmobilien gebündelt ist, in Infracore umbenannt werden sowie einen neuen Verwaltungsrat und eine neue Geschäftsleitung erhalten.

Man habe mehrere strategische Optionen für das Spitalimmobilien-Portfolio geprüft und sei der Ansicht, dass durch die Stärkung der Unabhängigkeit von Swiss Healthcare Properties und dem damit möglichen Ausbau des Gesundheitsinfrastruktur-Portfolios in der Schweiz erheblicher Mehrwert geschaffen werden könne, so Aevis Victoria.
Im Segment Immobilien meldet die Gruppe für das erste Halbjahr 2018 einen Nettoumsatz von 28,9 Millionen CHF (2017: 29,3 Mio.), wovon 26 Millionen auf die Spitalimmobilien und 2,9 Millionen auf die Hotelgebäude entfallen seien. Das Hotel Eden au Lac in Zürich ist wegen einer Totalrenovierung geschlossen und hat daher im Berichtszeitraum keine Miete bezahlt. Der EBITDAR erreichte 24,9 Millionen, was einer EBITDAR-Marge von 86,1 Prozent entspricht (Vorjahr: 24,8 Mio. bzw. 84,7%). Der Marktwert des gesamten Immobilienportfolios beträgt den Angaben zufolge 1,2 Milliarden.
Die drei Hotels der Victoria-Jungfrau Collection haben laut dem Bericht im ersten Halbjahr 2018 einen Nettoumsatz von 28,2 Millionen erzielt nach 28,8 Millionen im Vorjahr. Bereinigt um den Beitrag von 3,5 Millionen des Eden au Lac in Zürich, das seit Ende 2017 geschlossenen ist, habe sich der Umsatz in der Berichtsperiode um mehr als elf Prozent erhöht. Die Zahl der Übernachtungen in den Häusern lag bei rund 56.400 bei einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 364 CHF (Vorjahr: 354 CHF). Der EBITDAR stieg von 3,3 auf 3,9 Millionen, was einer Marge von 13,7 Prozent entspricht.
Verlust aufgrund von Einmaleffekten
Der Gruppenumsatz von Aevis Victoria sank im Berichtszeitraum um 5,2 Prozent auf 319,1 Millionen (Vorjahr: 336,6 Mio.). Grund für den Rückgang seien Einmaleffekte im Spitalsegment Swiss Medical Network: niedrigere TARMED-Tarife seit Anfang 2018, eine einmalige Abschreibung aufgrund eines Urteils des Bundesgerichts, das eine rückwirkende TARMED-Reduktion für die Geschäftsjahre 2014 bis 2017 erfordert habe, und eine vorübergehend reduzierte Aktivität aufgrund von Bauarbeiten in den Spitälern in Rothrist, Genf und Sion. Ohne diese Effekte wäre der Gesamtumsatz dem Unternehmen zufolge um drei Prozent gestiegen. Auf Gruppenstufe betrug der EBITDA 31,8 Millionen nach 42,9 Millionen im Vorjahr. Für die Berichtsperiode weist Aevis Victoria einen Nettoverlust von 1,6 Millionen aus, nachdem im ersten Halbjahr ein Reingewinn von 12,2 Millionen erwirtschaftet wurde. Ohne Einmaleffekte hätte sich in den ersten sechs Monaten 2018 ein Reingewinn von 2 Millionen ergeben, so das Unternehmen.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Aevis Victoria ein einstelliges Umsatzwachstum und eine verbesserte Profitabilität. Weitere Zukäufe seien geplant. Neben Swiss Medical Network, der Hotelgruppe Victoria-Jungfrau Collection und der Swiss Healthcare Properties gehören auch der Telemedizinanbieter Medgate sowie die Marke Nescens, ein Anti-Aging-Anbieter, der auch eigene Gesundheitszentren und Spas betreibt, zur Aevis Victoria Gruppe. (ah)