Implenia stellt sich neu auf
Implenia meldet für das Geschäftsjahr 2018 trotz Umsatzwachstums einen starken Gewinneinbruch. Um sich für die Zukunft gut aufzustellen, gibt sich der Konzern eine neue Struktur.
Im Geschäftsjahr 2018 hat Implenia den konsolidierten Umsatz von rund 3,86 Milliarden auf 4,36 Milliarden CHF deutlich gesteigert – insbesondere dank des Segments Infrastructure. Die Profitabilität wurde jedoch aufgrund der im Dezember angekündigten Wertberichtigungen deutlich belastet. Das EBITDA beträgt 89,7 Millionen nach 173,8 Millionen im Geschäftsjahr 2017. Das EBIT der Geschäftsbereiche exkl. PPA notiert bei 40,6 Millionen (Vorjahr: 103,2 Mio.). Die Eigenkapitalquote beträgt 20,5%.
Die Überprüfung der unternehmerischen und wirtschaftlichen Risiken habe Probleme in vereinzelten Einheiten und Projekten offengelegt, teilt der Baukonzern mit. Dies betreffe insbesondere in Norwegen, Südbaden sowie eine Tochtergesellschaft von Implenia Construction Germany in Polen.
Stühlerücken auf der Management-Etage
Künftig will Implenia sich in unternehmerischen Divisionen sowie globalen Funktionen und einem Kompetenzzentrum organisieren. Die neue Geschäftsleitung – das Executive Committee – besteht aus André Wyss (CEO), Adrian Wyss (Leiter Division Entwicklung und Leiter Division Spezialitäten a.i.), Jens Vollmar (Leiter Division Hochbau), René Kotacka (Leiter Division Tiefbau), German Grüniger (General Counsel) und Matthias Jacob (Head Country Management).
Beat Fellmann, bisher CFO, scheidet aus dem Unternehmen aus. Als sein Nachfolger wurde Marco Dirren (Jahrgang 1973) gewonnen, er ist derzeit CFO bei der SBB Division Infrastruktur. Christelle Beneteau wird neuer Chief Human Resources Officer (CHRO) von Implenia, sie war zuletzt Global Head of HR Business Partnering und Corporate HR Head bei LafargeHolcim. Benetau und Dirren werden ihre neuen Aufgaben bei Implenia ab 1. Mai 2019 übernehmen.
Weitere Änderungen ergeben sich in der Geschäftsleitung: Christof Gämperle, Geschäftsbereichsleiter Österreich & Rumänien, wird Implenia verlassen, seine Funktion bis dahin aber interimistisch weiterführen. Aus der erweiterten Geschäftsleitung scheiden Thomas Foery, Leiter Human Resources, und Stefan Roth, Geschäftsbereichsleiter Construction Germany, aus. Foery wird seine Funktion interimistisch weiterführen. André Métral, Geschäftsbereichsleiter Bau Schweiz, scheidet aus der Geschäftsleitung aus. Er bleibt Implenia jedoch erhalten und behält seine aktuelle Rolle.
2019 werde ein «Übergangsjahr» sein, in dem es gelte, das Geschäft zu stabilisieren und die Voraussetzungen für ein profitables Wachstum zu schaffen, so das Unternehmen weiter. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem EBITDA von über 150 Millionen vor Investitionen in die Strategieumsetzung gerechnet. Diese Investitionen werden momentan auf rund 20 Millionen geschätzt. Mittelfristig bestätigt die Gruppe ihr Ziel von einer EBITDA-Marge zwischen 5,25% und 5,75%.
Der Verwaltungsrat hat entschieden, der Generalversammlung der Implenia AG vom 26. März 2019 die Zahlung einer reduzierten Dividende von 0,50 CHF je Aktie (2017: 2,00 CHF je Aktie) zu beantragen. (ah)