Utilita legt erste Resultate vor
Die Utilita Anlagestiftung für gemeinnützige Immobilien hat ihr erstes Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Mit dem noch im Aufbau befindlichen Portfolio wurde eine Performance von 2,25% erzielt.
Die Anlagestiftung Utilita wurde im Frühling 2017 gegründet und hat im Herbst 2018 eine Erstemission durchgeführt, bei der ihr Anlagegelder von 68,7 Millionen CHF zugeflossen sind. Anleger sind ausschliesslich Schweizer Pensionskassen und Vorsorgeeinrichtungen.
Im Lauf des ersten Geschäftsjahres 2018 wurden drei Objekte erworben: in Vevey, Appenzell und in Neuchâtel. Dabei handelt es sich nach Angaben von Utilita vorwiegend um Mietliegenschaften mit 3- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen. Der Marktwert der Immobilien lag per 30. September 2018 bei rund 35 Millionen. Obwohl die Akquisitionen nicht über das ganze Geschäftsjahr von der Gründung 2017 bis zum September 2018) ertragswirksam waren, habe Utilita damit eine Performance von 2,25% erzielt, teilt die Stiftung mit.
Zwei Projekte im Raum Genf
Um den Bestand zu erweitern, entstehen derzeit zwei Neubauten mit einer Investitionssumme von insgesamt rund 48 Millionen. Mit einem Bauprojekt Jardins de Rozon in Bardonnex, einem Vorort von Genf, entstehen preiswerte 39 Mietwohnungen, in einer Agglomeration, in der günstiger Wohnraum extrem knapp ist, so Utilita. Das Projekt liegt in einer Zone im sogenannten kontrollierten Wohnungsbau, mit subventionierten und verbilligten Mieten. 50% der Wohnungen werden nach zehn Jahren aus dem kontrollierten Wohnungsbau entlassen, 25% nach 25 Jahren und weitere 25% nach 50 Jahren.
Die Baustelle wurde Mitte März eröffnet, im Frühjahr 2021 sollen die Wohnungen vermietet weden. Nebst der Gemeinnützigkeit steche das Projekt durch eine ungewöhnlich hohe Energieeffizienz hervor: Das angestrebte Label Très Haute Performance Energétique THPE liege über den Anforderungen von Minergie, sagt Utilita-Geschäftsführer Jürg Capol.
Das zweite Neubauvorhaben der Anlagestiftung befindet sich in Vernier, ebenfalls in der Agglomeration Genf. Geplant sind 40 Neubauwohnungen im Segment der preisgünstigen, kontrollierten Mieten. Mit dem Label Haute Performance Energétique ist auch hier ein hoher Energiestandard angestrebt. Die Bauarbeiten haben im Februar begonnen, die Fertigstellung soll im März 2021 sein.
Personeller Ausbau und neue Emission
Im Jahr 2019 will Utilita das Portfolio erweitern und die ersten eigenen Projektentwicklungen lancieren. Dazu baut die Stiftung auch personell aus: Zum 1. April wechselt Adrian Achermann zu Utilita, wo er für den Bereich Akquisition und Entwicklung verantwortlich zeichnen wird. Bisher war er stellvertretender Geschäftsleiter bei Wohnen Schweiz, einer Dachorganisation des gemeinnützigen Wohnungsbaus in der Schweiz.
Mit den Investitionen strebt die Anlagestiftung nach eigenen Angaben einen Anteil von rund 60% mit reinen Wohnnutzungen an. Daneben kämen Wohnliegenschaften mit Dienstleistungen infrage, die von Dritten angeboten werden – etwa Alters- oder Studierendenwohnungen oder Wohngebäude, die von gemeinnützigen Gesellschaften oder der öffentlichen Hand betrieben werden. Wichtig sei die Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand und anderen gemeinnützigen Bauträgern, so die Anlagestiftung.
Zur Finanzierung des Wachstums prüft der Stiftungsrat eine weitere Emission für das laufende Geschäftsjahr. Geschäftsführer Capol geht davon aus, dass längerfristig eine solide Gesamtrendite von 3,5% bis 4,5% realistisch sei. (ah)