Cham Group mit «ausserordentlich hohem» Reingewinn
Die Cham Group, die in Cham das Papieri-Areal entwickelt, hat im Geschäftsjahr 2018 einen Gewinn von 80,5 Millionen CHF erzielt.
Die Cham Group hat ihre Industriesparte im vergangenen Geschäftsjahr verkauft und ist seit März 2018 eine reine Immobiliengesellschaft. Deshalb und auch wegen der Aufwertung des Papieri-Areals hat sie im Geschäftsjahr 2018 einen «ausserordentlich hohen» Reingewinn von 80,5 Millionen CHF erzielt. Das Unternehmen betont jedoch, dass der vorliegende Geschäftsbericht inhaltlich kaum vergleichbar mit dem Vorjahr sei – eben wegen der neuen Konzentration auf das Immobiliengeschäft.
Für die Entwicklung des Papieri-Areals wurden im zurückliegenden Geschäftsjahr wichtige Meilensteine erreicht, so die Cham Group: Anfangs 2018 wurde der Bebauungsplan genehmigt und zugleich sind zwei Architektur-Studienauftragsverfahren für die erste, in zwei Bereiche unterteilte Bauetappe durchgeführt worden. Parallel dazu wurde ein Konzept für die künftige Energieversorgung des Papieri-Areals ausgearbeitet, das weitgehend auf erneuerbarer Energie beruht. Mit dem Kauf des an das Papieri-Areal angrenzenden Pavatex-Areals hat die Cham Group im September zudem eine strategische Landreserve von rund 36.500 qm erworben.
Die Mieteinnahmen stiegen im Berichtsjahr von 1,3 auf 2,2 Millionen. Grund für das Plus sei, dass Sappi einen Teil des Geländes seit März 2018 mietet und noch bis Mitte 2019 nutzen wird. Ausserdem trage das Pavatex-Areal gewerbliche Baurechtszinsen von rund 0,4 Millionen pro Jahr bei.
Im Rahmen der Umstellung der Rechnungslegung auf die Standards für Immobiliengesellschaften führte JLL eine Marktbewertung der Rendite- und Entwicklungsliegenschaften durch. Diese hätten eine erhebliche Bewertungssteigerung um 46 auf aktuell 138,3 Millionen ergeben, teilt die Cham Group mit. Gründe für die Steigerung seien die Genehmigung des Bebauungsplans und der Zukauf des Pavatex-Areals. Das Betriebsergebnis nach Neubewertung (EBIT) der Gruppe liegt bei 45,3 Millionen.
Im laufenden Geschäftsjahr soll das erste Bauvorhaben zur Genehmigung durch die Behörden eingereicht werden. In der zweiten Jahreshälfte werden Rückbauten und Bauvorbereitungen beginnen, weshalb sich Mieteinnahmen aus Zwischennutzungen reduzieren werden, so die Cham Group. Bis zur voraussichtlichen Fertigstellung der ersten Bauetappen im Jahr 2022 dürfte das Unternehmen daher kein positives Ergebnis aus operativer Tätigkeit mehr erzielen. Jedoch seien aus dem Baufortschritt sukzessive Wertsteigerungen aus Neubewertungen zu erwarten.
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung neu besetzt
Auch ihre Führungsorganisation hat die Cham Group 2018 neu aufgestellt. Claude Ebnöther, seit 2012 Mitglied des Immobilienausschusses, und Annelies Häcki Buhofer, Verwaltungsratspräsidentin der Hauptaktionärin Buru Holding AG, wurden neu in den Verwaltungsrat gewählt. Neuer CEO der Cham Group wurde per 1. März 2018 Andreas Friederich, der davor den Geschäftsbereich Immobilien leitete. Gleichzeitig übernahm Daniel Grab, bisher Leiter Finanzen und Controlling, die Funktion des CFO.
Für die Generalversammlung vom 30. April 2019 steht ein weiterer Wechsel im Verwaltungsrat an. Urs Ziegler scheidet nach zwölf Jahren aus dem Gremium aus. Als neues Mitglied wird Christoph Caviezel zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen, der noch bis anfangs April CEO der börsenkotierten Immobiliengesellschaft Mobimo ist.
Der Verwaltungsrat beantragt, für das Geschäftsjahr 2018 wiederum eine Sockel-Dividende von 6,00 CHF je Aktie auszuschütten. Sobald das Papieri-Areal regelmässige Erträge abwerfe, soll sich sich die Dividende am effektiv erzielten Gewinn orientieren. (ah)