Hiag rutscht in die roten Zahlen

Der Arealentwickler Hiag weist für das erste Halbjahr 2019 einen Verlust von 43,4 Millionen CHF aus. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 soll gestrichen werden.

Hiag weist für das erste Halbjahr 2019 einen Verlust von 43,4 Millionen aus (Bild: depositphotos)

Der Verlust von 43,4 Millionen CHF (Vorjahr: +33,3 Mio) ist laut einer Mitteilung von Hiag von ausserordentlichen Ereignissen geprägt. Die inzwischen abgebrochene Entwicklung einer Multicloud-Plattform durch die Tochter Hiag Data habe das Ergebnis mit 22,4 Millionen belastet, und der Konkurs der bisher drittgrössten Mieterin Rohner in Pratteln führt zu Folgekosten von 45 Millionen für Abwertungen und Rückstellungen.

Diese seien unter anderem für den Rückbau der Produktionsinfrastruktur und die Sanierung des Areals in Pratteln vorgesehen. Bislang sei kein Nachmieter gefunden, so dass man davon ausgehe, die Kosten für den Rückbau und die Sanierung des Areals in einen chemiefreien Zustand selber tragen zu müssen.

Liegenschaftsertrag legt zu

Dagegen habe sich die Immobilienentwicklung im ersten Halbjahr positiv entwickelt, so Hiag. Der Liegenschaftsertrag stieg um 7,7% auf 30,4 Millionen. Der annualisierte Liegenschaftsertrag liege jedoch wegen des Konkurses von Rohner und trotz der Fertigstellung verschiedener Entwicklungsprojekte mit 60,0 Millionen um 1,4% unter dem Vergleichswert per Ende 2018 von 60,9 Millionen, teilt das Unternehmen weiter mit.

Die Leerstandsquote blieb den Angaben zufolge mit 14,4% per 30. Juni 2019 stabil. Die Restmietdauer (WALT) liegt bei von 9,5 Jahren (31.12.2018: 9,7 Jahre). Zu Stichtag Ende Juni setzte sich das Gesamtportfolio aus 115 Liegenschaften mit einer Bewertung von rund 1,51 Milliarden (31.12.2018: 1,49 Mrd.) zusammen.

Die Neubewertungseffekte fielen hauptsächlich wegen des Konkurses von Rohner mit -26,6 Millionen negativ aus, nach + 26,7 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Das Entwicklungsportfolio besteht derzeit aus rund 50 Projekten mit einer Nutzfläche von insgesamt 643.000 qm. Das erwartete Investitionsvolumen beträgt laut Hiag rund 1,9 Milliarden.

Sieben Projekte seien bereits im Bau, sieben weitere Entwicklungsprojekte mit einer Nutzfläche von ca. 60.000 qm und einem Investitionsvolumen von rund 170 Millionen sollen in den nächsten drei Jahren in Angriff genommen werden.

VR schlägt Verzicht auf Dividende vor

Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Hiag eine Wertberichtung der Aktiven von bis zu 42 Millionen aus der bereits angekündigten Restrukturierung der Hiag Data. Auch die Folgekosten aus dem Rohner-Konkurs würden «deutliche Spuren im Geschäftsjahr 2019 hinterlassen, insbesondere im Liegenschaftsertrag, der Wertänderung aus Neubewertung von Immobilienanlagen und bei den Immobilienbetriebskosten», so Hiag.

Der Verwaltungsrat will der ordentlichen Generalversammlung vom 23. April 2020 vorschlagen, auf die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 zu verzichten. (ah)

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