Schweizer Hotels erwarten massive Umsatzeinbrüche

Die Covid-19-Pandemie bringt viele Schweizer Beherbergungsbetriebe in existenzielle Nöte. Gemäss einer aktuellen Umfrage erwartet die Branche im April Umsatzeinbrüche um 90%.

Die Schweizer Hotellerie rechnet mit einem massiven Umsatzrückgang infolge der Corona-Krise (© BrianAJackson – depositphotos

Nach einem Bericht von Roland Schegg, Professor am Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz HES-SO Valais-Wallis, erwartet die Schweizer Beherbergungsbranche massive Verluste in Folge der Covid-19-Pandemie. Der im Auftrag des Verbands Hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus erstellte Bericht basiert auf einer Befragung von schweizweit über 2.000 Tourismusbetrieben, darunter Hotels, Gastrobetriebe, Parahotellerie und Bergbahnen.

Ausgehend von einem jährlichen Umsatz der Schweizer Hotelbranche von 10,2 Milliarden CHF erwartet Schegg von März bis Mai Umsatzeinbussen von knapp zwei Milliarden. Dem gesamtschweizerischen Tourismus sollen durch das Coronavirus bis Ende dieses Jahres 6,4 Milliarden entgehen – es wäre ein Umsatzrückgang um 18%.

Wie die Umfrage ergab, sind der Kanton Tessin und Städte wie Zürich, Basel und Genf, in denen der komplette Einbruch des Geschäfts- und Kongresstourismus ins Kontor schlägt, am stärksten von den Einbussen betroffen, noch stärker als die Bergregionen.  Strukturelle Faktoren wie Grösse der Betriebe scheinen dagegen kaum einen Einfluss zu haben. «Der Coronavirus-Tsunami trifft kleine und grosse Betriebe fast im gleichen Masse», so Schegg.

Im April ist Schegg zufolge ein Umsatzrückgang um 90% zu erwarten. Die Studie zeigt weiter, dass die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses im Schnitt auf 19% geschätzt wird, allerdings gibt es grosse regionale Unterschiede gibt: Das Risiko wird im Tessin auf 36%, im Kanton Waadt auf 29%, in Genf auf 28% und in Zürich auf 24% geschätzt, während in den klassischen Ferienregionen wie dem Wallis oder Graubünden die Konkurswahrscheinlichkeit mit 17% respektive 15%  kleiner eingestuft wird. (bw)

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