Corestate Capital streicht die Dividende
Die Corestate Capital Holding SA hat aufgrund der Covid-19-Pandemie ihren Finanzausblick für 2020 zurückgenommen und schlägt der Hauptversammlung die Streichung der Dividende für das Geschäftsjahr 2019 vor.

Angesichts einer deutlichen Verschiebung von Investmententscheidungen, Transaktionen und Bewertungsansätzen in ihren Kernmärkten und -produkten sieht es die Corestate Capital Holding SA als nicht mehr wahrscheinlich an, die ursprünglich geplanten und veröffentlichten Finanzziele im Geschäftsjahr 2020 zu erreichen. Die Erträge würden vor allem in den Bereichen Akquisitions- und erfolgsabhängige Gebühren sowie Warehousing und Alignment Capital hinter den Erwartungen zurückbleiben, teilt das Management mit. Bisher erwartete man für 2020 einen Umsatz von 325 bis 335 Millionen Euro, das Ebitda sollte bei 180 bis 190 Millionen liegen und der Gewinn bei 145 bis 155 Millionen; auch eine Erhöhung der Ausschüttung auf 2,60 Euro/Aktie (Vj.: 2,50 Euro) war geplant. Da sich Investmententscheidungen und Transaktionen aufgrund der Krise verschieben, hält das Corestate-Management diese Prognosen nun für nicht mehr haltbar.
Aufgrund der Unsicherheit über den Verlauf der Covid-19-Pandemie habe «die weitere Stärkung der Liquiditätsposition aktuell Vorrang». Deshalb werde das Unternehmen der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2019 einmalig keine Dividende auszuschütten. Auch soll die künftige Ausschüttungsquote angepasst werden – sie soll von 2021 an und damit erstmals für das Geschäftsjahr 2020 mindestens 30% des Gewinns pro Aktie (EpS) betragen. Ziel sei eine mittelfristige Absenkung der Nettofinanzverschuldung und Eingrenzung etwaiger zyklischer oder anderer externer Risiken für das Geschäftsmodell. Auf der Fremdkapitalseite sieht sich die Gesellschaft langfristig aufgestellt, der nächste Refinanzierungsbedarf bestehe frühestens Ende 2022.
Einen neuen Finanzausblick auf das Geschäftsjahr 2020 will die Gesellschaft veröffentlichen, sobald die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie verlässlich einschätzbar sind und eine belastbare Planung möglich ist.
Die Corestate Capital Holding SA, ein in Luxemburg domizilierter Immobilien Investment Manager mit zuletzt rund 28 Milliarden Asset under Management, hatte unlängst angekündigt, auch in der Schweiz das verwaltete Vermögen auf rund 5 Milliarden Euro verdoppeln zu wollen. Im Visier dabei: Institutionelle Anleger wie Pensionskassen und Versicherer. (bw)