Hiag: Auswirkungen von Covid-19 nur schwer abschätzbar
Die Hiag Immobilien Holding hält die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Mieterträge und potenziellen Mietausfälle für derzeit «nur mit grosser Unsicherheit abschätzbar». Die Dividende für 2019 fällt, wie schon im März vorgeschlagen, aus.
Die Generalversammlung der Hiag Immobilien Holding AG vom 23. April 2020 hat alle Anträge des Verwaltungsrats genehmigt, darunter auch den Verzicht auf eine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2019. Diesen Schritt hatte der Verwaltungsrat schon im März vorgeschlagen, als Hiag das Jahresergebnis vorlegte und einen Verlust von 70 Millionen CHF bekannt gab.
Der Arealentwickler gab zudem eine Einschätzung der Situation infolge der Covid-19-Pandemie ab. Demnach generieren die Mieter aus Detailhandel, Gesundheit, Bildung, Gastronomie und Unterhaltung im Portfolio, die derzeit von den notrechtlichen Einschränkungen und Verboten betroffen sind, rund 14% des Jahresmietertrags. Rund 40 der insgesamt 1.000 Geschäftsmieter seien gezwungen gewesen, ihren Betrieb ganz oder teilweise zu schliessen. Die grosse Anzahl dieser Mieter würden eine monatliche Miete von unter 4.000 CHF bezahlen, doch hätten auch einzelne Detailhändler im Non-Food-Bereich mit entsprechend grossen Mietflächen ihre Läden schliessen müssen, so Hiag.
Bis Mitte April 2020 seien rund 70 Anfragen für mögliche Mietzinserlasse und -aufschiebungen eingetroffen, das entspreche rund 7% aller Mieter. Der davon betroffene monatliche Mietzins betrage weniger als 2% der gesamten annualisierten Jahresmiete. Man habe entschieden, Kleinstunternehmen und Selbstständigerwerbenden, die entsprechende Nachweise erbringen können, neben Mietzinsstundungen auch Mietzinsreduktionen oder Mietzinserlasse auf individueller Basis zu gewähren, schreibt Hiag ein einer Einschätzung. Bei 15 Mietern habe man sich freiwillig bereit erklärt, die Mietzinse für maximal einen Monat zu erlassen, was bis dato einer Mietsumme von rund 0,1% des Jahresmietertrags des gesamten Unternehmens entspreche. Damit würden Mieter unterstützt, die vor allem im Gastgewerbe, in der Freizeit-, Bildungs- und Gesundheitsbranche tätig seien und einen wichtigen Beitrag zu einem attraktiven Mietermix auf den Arealen der Hiag leisteten. Das von Stundungen betroffene Mietvolumen beträgt aktuell weitere rund 0,7% der jährlichen Mieteinnahmen. (ah)