ODH steigert Umsatz und reduziert den Verlust
Die Orascom Development Holding (ODH) hat im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 453,3 Millionen CHF erzielt, gut ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Nettoverlust lag bei 31,3 Millionen nach 45,9 Millionen im 2018.
Mit einem Umsatz in Höhe von 453,3 Millionen CHF sei das Umsatzziel von 400,0 Millionen um 13,3% übertroffen worden, teilt die Orascom Development Holding (ODH) mit. Der Bruttogewinn stieg gegenüber dem Vorjahr von 108,7 Millionen um 4,9% auf 114,1 Millionen Millionen. Das bereinigte Ebitda legte um 5,7% auf 74,3 Millionen zu (Vj.: 70,3 Mio). Das Ebitda stieg um 19,1% auf 55,5 Millionen (Vj.: 46,6 Mio). Der Nettoverlust lag mit 31,3 Millionen knapp 32% unter dem Wert des Vorjahres.
Zum Nettoverlust hätten hauptsächlich der Anteil von ODH an den Verlusten von Andermatt Swiss Alps (ASA), dem grössten assoziierten Unternehmen der Gruppe, in Höhe von 15,7 Millionen beigetragen, sowie zusätzliche einmalige Wertberichtigungen in Höhe von 21,5 Millionen.
Andermatt Swiss Alps mit hohem Umsatzplus
ASA hat im Geschäftsjahr 2019 den Umsatz um 23,3 % auf 167,3 Millionen gesteigert (Vj.: 135,7 Mio), teilt ODH weiter mit. Die Netto-Immobilienverkäufe erreichten den Angaben zufolge 62 Millionen gegenüber 110 Millionen im Jahr 2018 (einschliesslich des 50 Millionen schweren Taurus-Deals). Der Immobilienumsatz sei um 11,6% auf 101,4 Millionen gestiegen (Vj.: 90,9 Mio).
Die ASA-Hotels hätten den Umsatz um 44,6% von 26,9 auf 38,9 Millionen gesteigert, heisst es weiter. Die Auslastung des Chedi wird auf 54% beziffert, die des Radisson Blu auf 36%. Die SkiArena Andermatt-Sedrun habe einen Anstieg der Gästezahlen von November bis Mitte März von 5% gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres verzeichnet, zudem hätten 20% mehr Golfer den Platz in Andermatt benutzt. Der Umsatz im Bereich Destination Management habe sich um 50,8% auf 27 Millionen erhöht (Vj.: 17,9 Mio). Als neuer ASA CEO hat Raphael Krucker sein Amt am 1. Januar 2020 angetreten.
Wegen der Covid-19-Pandemie sind derzeit alle Hotels in der Destination Andermatt geschlossen, ebenso die Bergbahnen und Geschäfte. Die Hotels The Chedi und Radisson Blu sollen indes am 8. Mai 2020 wieder aufmachen, der Golfplatz wird Ende Mai wieder öffnen und die Ski-Arena wird den Betrieb für die Sommersaison Anfang Juli aufnehmen.
Buchhaltungsfehler korrigiert
ODH teilt weiter mit, dass man mit der SIX Exchange Regulation AG eine Vereinbarung bezüglich Buchhaltungsfehler in der Jahresrechnung 2018 geschlossen habe. Die Fehler seien im Zusammenhang mit dem Verkauf der Tochtergesellschaft Royal entstanden. Anstelle eine Neubewertungsreserve in Höhe von 8,5 Millionen bei der Re-klassifizierung des Royal-Gebäudes von eigengenutzter Liegenschaft zu Renditeliegenschaften zu übertragen, sei der Betrag in die Erfolgsrechnung des Geschäftsjahrs 2018 integriert worden. Als Teil der Vereinbarung hat ODH den Fehler in der Jahresrechnung 2019 korrigiert, was unter anderem zu einer Erhöhung des Verlusts für das Geschäftsjahr 2018 von 37,4 auf 45,9 Millionen führt.
Aus der Vergangenheit für Covid-19 gelernt
Was die Aussichten im Zusammenhang mit der Corona-Krise angeht, weist ODH darauf hin, dass das Unternehmen schon früher schwierige und teilweise vergleichbare Situationen durchlebt habe – etwa die Auswirkungen des arabischen Frühlings 2011 und der ägyptischen Revolution 2013. Dabei habe man Know-how erworben, das es nun ermöglichte, effektiv zu reagieren und schnell notwendige Vorsichtsmassnahmen umzusetzen, um die Ausgaben zu reduzieren und die Liquidität so lange wie möglich zu erhalten, um die Stabilität der Destinationen der Gruppe zu gewährleisten. Diese sollen ihren Betrieb und die geplanten Investitionen wieder aufnehmen, sobald das Geschäft wieder den vorgesehenen strategischen und finanziellen Zielen der Gruppe entspreche.
«Unsere strategischen Ambitionen bleiben klar – wir werden uns darauf konzentrieren, flüssige Mittel zu generieren, in Gelegenheiten investieren und Kapital an die Aktionäre zurückgeben, und wir werden die Monetarisierung unserer Landbank im Jahr 2020 beschleunigen», sagt Interims-CEO Samih Sawiris. Die Gruppe habe bereits Grundstücke für den Verkauf oder für die Drittentwicklung bestimmter Projekte identifiziert, zu denen unter anderem neue Hotels, Konferenzzentren, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Gewerbeparks und Wasserparks gehören könnten. (ah)