Bonhôte-Immobilier auf Wachstumskurs
Der Immobilienfonds Bonhôte-Immobilier hat im Geschäftsjahr 2019-2020 den Nettoinventarwert um 2,80 CHF auf 121,80 CHF je Anteil gesteigert.
Das Nettobetriebsergebnis beziffert der Bonhôte-Immobilier auf 20,12 Millionen CHF nach 19,75 Millionen im Vorjahr. Der Wert der direkt verwalteten Immobilien habe aufgrund von zwei Zukäufen die Marke von einer Milliarde CHF überschritten, teilt der Fonds weiter mit (1,03 Mrd nach 967,64 Mio im Vorjahr). Die Mietzinseinnahmen legten von 49,56 auf 50,65 Millionen zu.
Erworben wurde ein 2013 erstelltes Verwaltungsgebäude im Terre Bonne Business Park in Eysins in der Nähe von Nyon (VD). Der Kaufpreis lag den Angaben zufolge bei knapp 25 Millionen. Alleinmieter sei ein «qualitativ hochstehendes Unternehmen, das im Medizin- und Pharmabereich» tätig ist. Zudem hat der Fonds ein Geschäftsgebäude aus dem Jahr 2004 im Wert von 5,2 Millionen gekauft. Das Objekt befindet sich nach Angaben von Bonhôte-Immobilier an sehr guter Lage in Gland (VD), am Chemin du Riant-Coteau 5 und ist an sechs Nutzer vermietet. Der Kaufvertrag enthält ein Vorkaufsrecht zugunsten von Bonhôte-Immobilier für den Erwerb der Nachbarliegenschaft.
Der Westschweizer Fonds ist vor allem in den Kantonen Waadt, Genf und Neuenburg investiert, hält aber auch Liegenschaften in Freiburg, im Jura und im Wallis. Die Mieterträge stammen zu fast drei Vierteln aus Wohnungen und zu einem Fünftel aus Gewerbe- oder Büroräumlichkeiten. In Zukunft will der Fonds sich auch auf Regionen in der Deutschschweiz ausrichten, da einige Kantone vorteilhafte Steuersätze für Investoren bieten.
Sinkende Renditen wegen Covid-19?
In Folge der Covid-19-Pandemie erwartet der Fonds rückläufige Mieten und Immobilienbewertungen. Aufgrund der sinkenden finanziellen Mittel müsse damit gerechnet werden, dass Familienmitglieder, die sich mehrere Mieten nicht mehr leisten können, zusammenziehen. Negativ auf die Nachfrage nach Wohnungen auswirken werde sich auch die abgeschwächte Zuwanderung in Zusammenhang mit den Mobilitätsbeschränkungen. Zugleich ist das Umfeld bereits durch ein Überangebot geprägt; derzeit seien über 70.000 leerstehende Wohnungen auf dem Markt. Angesichts fehlender Anlagealternativen dürften Anleger bereit sein, geringere Renditen zu akzeptieren, prognostiziert der Fonds.
Bei den Geschäftsimmobilien bestehe zurzeit jedoch Unsicherheit, insbesondere im Einzelhandel, in der Hotellerie und zum Teil auch bei den Büroflächen. Faktoren wie Betriebsschliessungen oder Flächenoptimierungen, etwa durch Homeoffice, liessen auf vermehrte Mieterwechsel und damit auf viel Arbeit bei der Wiedervermietung in den kommenden Jahren schliessen, so der Bonhôte-Immobilier.
Für Mieter von Gewerberäumen, die von den behördlich angeordneten Schliessungen betroffen waren, hat der Fonds die Mieten für die Monate April und Mai ausgesetzt. Nun sollen Zahlungspläne für die ausgesetzten Mieten von maximal sechs Monaten und bis spätestens Ende Dezember 2020 erstellt werden. (ah)