Zug Estates: Corona prägt das Halbjahresergebnis

Die Zug Estates Holding verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen deutlichen Rückgang des Konzernergebnisses. Grund waren nach Unternehmensangaben die coronabedingt schlechten Zahlen im Segment Hotel & Gastronomie.

Das Hochhaus Aglaya in der Suurstoffi (Bild: Zug Estates AG)

Wie Zug Estates mitteilt, seien vor allem die Retailmieter und damit die Einkaufsallee Metalli vom Lockdown und den damit verbundenen Geschäftsschliessungen betroffen gewesen. Mit über 90% der betroffenen Mieter habe man eine abschliessende Lösung für einen einmaligen Mietzinserlass gefunden. Es seien Mietzinserlasse von insgesamt 0,7 Millionen gewährt worden.

Im Segment Hotel & Gastronomie habe das nahezu vollständige Erliegen des internationalen Geschäftsreiseverkehrs zu erheblichen Umsatzeinbussen geführt, so Zug Estates weiter. Der Ertrag in dem Segment sank von 8,2 auf 3,6 Millionen.

Dagegen konnte die Immobiliengesellschaft trotz der Pandemie die 49 verbliebenen Stockwerkeigentumseinheiten des Promotionsprojekts Aglaya fristgerecht an die Eigentümer übergeben. Daraus resultierte den Angaben zufolge ein Ertrag von 72,5 Millionen und ein Promotionsgewinn vor Steuern von 9,5 Millionen. Beim gesamten Promotionsprojekt Aglaya habe Zug Estates eine Rendite auf das Investitionsvolumen von 17,3% erwirtschaftet. Da in der Vorjahresperiode keine Verkaufserlöse verbucht wurden, stieg der Betriebsertrag von 36,7 auf 105,4 Millionen.

Konzernergebnis bricht ein

Unter dem Strich resultierte im ersten Halbjahr 2020 ein Konzernergebnis von 8,3 Millionen. Das sind rund 68% weniger als in der Vorjahresperiode (26,1 Mio.). Bereinigt um Neubewertungs- und Sondereffekte hätten vor allem die rückläufigen Zahlen des Segments Hotel & Gastronomie zu einer Reduktion des Konzernergebnisses um 22,7% von 15,4 auf 11,9 Millionen geführt, teilt die Immobiliengesellschaft mit.

Trotz der Umsatzrückgänge im Hotelbereich erhöhte sich der Liegenschaftenertrag, weil mehrheitlich im Vorjahr abgeschlossene Mietverträge nun voll wirksam wurden. Er legte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,4% auf 28,2 Millionen zu.

Das Immobilienportfolio wurde insgesamt um 13,6 Millionen tiefer bewertet, was auf eine leicht konservativere Einschätzung der Marktmieten von Retailflächen im Generellen und einzelner spezifischer Büroflächen zurückzuführen sei. Der Marktwert des Portfolios liegt mit 1,63 Milliarden auf dem Niveau vom 31. Dezember 2019.

Da im ersten Halbjahr das letzte Gebäude im Baufeld 1 in Rotkreuz in Betrieb genommen wurde, habe sich die Leerstandsquote von 3,3% (31.12.2019) auf 5,3% per 30. Juni 2020 erhöht. Die gewichtete durchschnittliche Mietvertragsrestlaufzeit (WAULT) liegt bei 6,7 Jahren.

Für das Gesamtjahr erwartet Zug Estates ein Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Neubewertungen als auch ein Konzernergebnis ohne Neubewertung und Sondereffekte deutlich unter Vorjahr. Insbesondere im Segment Hotel & Gastronomie geht die Immobilienfirma von einem Umsatz deutlich unter dem Vorjahresniveau aus.

Weiter teilt Zug Estates mit, dass sich die Wohnprodukte auch im aktuellen Marktumfeld einer sehr guten Nachfrage erfreuen. Zu spüren sei allerdings eine pandemiebedingte Zurückhaltung bei grossen Interessenten von Büroflächen. Die Anzahl der Anfragen nach Retailflächen in der Metalli sei dagegen stabil. Indizien, die für einen Rückgang sprechen, gebe es derzeit keine. (ah)

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