Implenia: Verlust im Corona-Jahr, aber volle Auftragsbücher
Implenia weist für das Jahr 2020 einen Verlust aus. Im laufenden Jahr will der Konzern in die Gewinnzone zurückkehren.
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Das Corona-Jahr hat auch bei der Implenia AG Spuren hinterlassen. Der Baukonzern verzeichnete 2020 beim Umsatz einen Rückgang von 10% auf 3,9 Milliarden CHF (2019: 4,4 Mrd.), was gemäss Geschäftsbericht im Wesentlichen auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist. Beim Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA fiel ein Minus von 4,9 Millionen an (Vj.: 186,8 Mio.); das EBIT belief sich auf -146,8 Millionen (Vj.: +63,5 Mio.). Unter dem Strich resultiert ein Konzernergebnis von -132,1 Millionen (Vj.: 33,9 Mio.). Basierend auf dem Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020, das durch verschiedene negative Einmaleffekte beeinträchtigt wurde, will der Verwaltungsrat von Implenia der Generalversammlung (30.03.21) beantragen, in diesem Jahr keine Dividende auszuschütten.
Die Eigenkapitalquote sank im Berichtsjahr vorübergehend auf 10,3% (2019: 19,2%). Ursache waren gemäss Geschäftsbericht negative Einmaleffekte sowie die Ausschüttung einer Sachdividende der Ina Invest-Transaktion (112,4 Mio.). Das Aufwertungspotenzial des bei Implenia verbliebenen Entwicklungsportfolios würde zu einer Eigenkapitalquote von deutlich über 15% führen, so das Implenia-Management. Mittelfristig strebe man eine Eigenkapitalquote von über 20% an – Grundlage dafür seien «das starke operative Geschäft, steigende Dienstleistungserträge von Ina Invest sowie erwartete Dividenden aus der Beteiligung von 42,5% an der Ina Invest AG».
Den Auftragsbestand gibt Implenia mit 6,4 Milliarden an (2019: 6,2 Mrd.). Der Zuwachs basiere hauptsächlich auf neu gewonnenen Flagship-Projekten in der Schweiz und in Deutschland. Mehr als 80% des prognostizierten Umsatzes für 2021 sei bereits durch Aufträge gesichert, so das Implenia-Management.
Im Geschäftsjahr 2021 peilt das Implenia-Management die Rückkehr in die Gewinnzone an. Im laufenden Jahr wird mit einem EBIT von über 100 Millionen gerechnet, was einem EBITDA von über 200 Millionen entspreche. An der mittelfristig angestrebten EBIT-Zielmarge von 4,5% hält Implenia fest. (bw)