Credit Suisse kündigt massiven Konzernumbau an

Die Grossbank weist für das dritte Quartal 2022 einen Verlust in Milliardenhöhe aus. Die Wende solle in tiefgreifender Konzernumbau bringen, auch ein Stellenabbau ist vorgesehen.

Um aus der Verlustzone zu kommen, kündigt die Credit Suisse eine tiefgreifende Restrukturierung an

Die Credit Suisse präsentiert die Strategie, mit der sie bis zum Jahr2025 wieder auf Erfolgskurs kommen will. Vorgesehen sind massive Einsparungen, eine Restrukturierung der Investmentbank und eine Stärkung der Kapitalbasis. Frisches Geld dürfte auch der geplante Verkauf des Hotels Savoy Baur en Ville am Paradeplatz in Zürich in die Kasse spülen: Das Luxushotel wird auf einen Wert von bis 500 Mio. CHF geschätzt.

9.000 Stellen fallen weg

Wie Credit Suisse ankündigt, soll die Kostenbasis soll bis 2025 um 15% auf 14,5 Mrd. CHF sinken, allein im kommenden Jahr werden 1,2 Mrd. CHF eingespart. Unter anderem am Personal will die Grossbank künftig sparen: Noch im vierten Quartal soll 5% des Personalbestands abgebaut werden, was 2.700 Vollzeitkräften (Full Time Equivalents, FTE) entspricht. Bis Ende 2025 werden der Planung zufolge noch 43.000 FTE bei der Bank arbeiten – Ende des dritten Quartals waren es 52.000 FTE.

Investmentbank schrumpft

Die Investmentbank soll sich künftig auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, das wieder unter dem Namen CS First Boston firmieren wird. Die risikogewichteten Assets der Einheit werden um 40% reduziert. Einen Teil der Securitized Products Group (SPG) will die Credit Suisse an eine Investorengruppe um Apollo Global Management verkaufen. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2023 erwartet.

Mit zwei Kapitalerhöhungen will die Credit Suisse bis zu 4 Mrd. CHF aufnehmen.

Reinverlust von 4 Milliarden im dritten Quartal

Wie aus den Zahlen für das dritte Quartal 2022 hervorgeht, musste die Credit Suisse einen Reinverlust von 4 Mrd. CHF verbuchen(Vj: +434 Mio. CHF). Der Grossteil davon, 3,7 Mrd. CHF, entfällt allerdings auf den Umbau der Bank und die Restrukturierung des Investmentbankings. Operativ lag der Vorsteuerverlust bei 342 Mio. CHF, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn von 1 Mrd. CHF angefallen war.

Weiter verzeichnete die Bank im dritten Quartal einen Rückgang der verwalteten Vermögen der Gruppe auf 1,4 Bio. CHF, was einer Verringerung um 53 Mrd. gegenüber dem zweiten Quartal entspricht (1,45 Bio. CHF). Auf Gruppenebene gab es Netto-Mittelabflüsse von 12,9 Mrd. CHF, verglichen mit Netto-Neugeldern von 5,6 Mrd. CHF im Vorjahreszeitraum.

Wertberichtigungen auf Immobilien erwartet

Auch im vierten Quartal rechnet die Credit Suisse mit einem Reinverlust für die Gruppe. Unter anderem werden Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen für Software und Immobilien von rund 250 Mio. CHF anfallen, prognostiziet die Bank. (ah)

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