Allreal vermeldet operativen Rekord für 2022
Klammert man die Neubewertung aus, verdiente die Allreal Holding im letzten Geschäftsjahr mehr denn je. Der operative Gewinn hat mit 142,9 Mio. CHF das Resultat des Vorjahres um 7,2% getoppt.
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Das Unternehmen spricht von einem neuen operativen Rekord, der sich höheren Mieterträgen, anhaltend tiefen Finanzierungskosten und Einmaleffekten bei der Steuer verdankt. Die Mieterträge stiegen um 4,8% auf 214,2 Mio. CHF, nicht zuletzt infolge der Expansion in der Westschweiz.
Gewinn sinkt wegen tieferem Bewertungsergebnis
Ein wenig anders sieht das Ergebnis inklusive Neubewertung aus. Dieses erreichte mit 16,5 Mio. CHF zwar weiterhin einen positiven Wert, blieb aber hinter dem Ergebnisbeitrag des Vorjahres (64,3 Mio. CHF) weit zurück. Deswegen steht unterm Strich ein tieferes Unternehmensergebnis (154,7 Mio. CHF) als im Vorjahr (182,6 Mio. CHF).
Bewertung im Zeichen tieferer Zinsen und von Nachhaltigkeit
Dass deutlich weniger stark aufgewertet wurde, liegt auch an den höheren Zinssätzen, die der Kalkulation zugrundegelegt wurden – der Diskontierungszinssatz etwa stieg um 40 Basispunkte auf 4,04%. Ein weit wichtigerer Einflussfaktor als dieser Effekt, der das Bewertungsergebnis 52 Mio. CHF kostete, war aber die Berücksichtigung höherer Investitionen für die Umsetzung der ESG-Strategie. Diese schlugen im Bewertungsmodell mit 304 Mio. CHF zu Buche. Beide Faktoren zusammen wurden gleichwohl durch höhere Mieterträge infolge von Indexierung mehr als wettgemacht.
Dividende konstant
Der Verwaltungsrat plant, wie im Vorjahr an die Anleger 7,00 CHF auszuschütten. Dieser Wert setzt sich aus einer ordentlichen Dividende von 3,50 CHF pro Aktie und einer für Schweizer Privatanleger steuerfreien Auszahlung von den Reserven aus Kapitaleinlagen von 3,50 CHF pro Aktie zusammen.
Prognose: Tieferes Ergebnis 2023
Für das laufende Geschäftsjahr stellt Allreal keinen weiteren Rekord in Aussicht. Erwartet wird ein «operatives Unternehmensergebnis, das unter dem Vorjahr liegen wird». Zu rechnen sei mit einem tieferen Resultat für die Generalunternehmung, einem «spürbar höheren Nettofinanzaufwand» und dem Wegfall positiver Einmaleffekte bei der Steuer. Auch einen leicht höheren Leerstand erwartet das Unternehmen. (aw)