Credit Suisse leiht sich 50 Milliarden von der SNB
Die unter Druck geratene Grossbank löst die Option ein, bei der Schweizerischen Nationalbank 50 Mrd. CHF aufzunehmen, um ihre Liquidität zu sichern.
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Die Credit Suisse ergreift «entschlossene Maßnahmen zur präventiven Stärkung ihrer Liquidität». Sie löse ihre Option ein, bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bis zu 50 Mrd. CHF aufzunehmen, schreibt die Grossbank am Donnerstagmorgen in einer Ad-hoc-Mitteilung.
Die Kreditaufnahme sei vollständig durch erstklassige Vermögenswerte besichert. Zudem unterbreite die Bank Angebote für vorrangige Schuldtitel gegen Barzahlung in Höhe von bis zu 3 Mrd. CHF.
«Mit diesen Maßnahmen stärken wir die Credit Suisse im Rahmen unseres strategischen Wandels, um für unsere Kunden und andere Anspruchsgruppen Mehrwert zu schaffen. Wir danken der SNB und der Finma für die Umsetzung unseres strategischen Wandels», sagte CEO Ulrich Körner.
Im Verlauf des 15. März war der Aktienkurs der Grossbank zeitweise um über 30% auf ein Rekordtief von 1,56 CHF eingebrochen, zum Handelsende lag der Rückgang bei gut 24%. Die Finanzaufsicht Finma und die SNB haben daraufhin in einer gemeinsamen Mitteilung betont, dass die Credit Suisse die für systemrelevante Banken besonderen Anforderungen an Kapital und Liquidität erfülle und die SNB der Bank im Bedarfsfall Liquidität zur Verfügung stellen werde.
Hintergrund des Kursrutsches war, dass der saudische Grossaktionär der CS, die Saudi National Bank, bekannt gegeben hatte, der Credit Suisse kein weiteres Geld zur Verfügung zu stellen. Anleger hatten daraufhin in grossem Stil Aktien verkauft. Die CS hatte für 2022 einen Verlust von 7,3 Mrd. CHF vermeldet. (ah)