Helvetica Swiss Living Fund plant Immobilienverkäufe

Um die Fremdfinanzierungsquote zu senken, will der Wohnimmobilienfonds Liegenschaften im Wert von 100 Mio. CHF veräussern.

Der Helvetica Swiss Living Fund will in grossem Stil Immobilien verkaufen (Foto: Pixabay)

Der Helvetica Swiss Living Fund (HSL Fund) plant die Veräusserung von Liegenschaften im Wert von schätzungsweise 100 Mio. CHF. Dies teilt der auf bezahlbaren Wohnraum fokussierte Fonds bei der Veröffentlichung seiner Halbjahreszahlen mit. Der Erlös werde in erster Linie zum Abbau der Verschuldung und damit zur weiteren Senkung der Finanzierungskosten verwendet. Ziel sei es, die Fremdfinanzierungsquote zum Jahresende auf ca. 39% zu senken.

Der HSL Fund hält 62 Wohnimmobilien mit über 1.800 Wohneinheiten. Der Verkehrswert der Liegenschaften lag zum 30. Juni bei 810,2 Mio. CHF (-1%). Die Fremdfinanzierungsquote beträgt 45,85%.

Gesamterfolg dreht ins Minus

Im ersten Halbjahr 2023 hat der HSL Fund seinen Vermietungsstand auf 97,0% gesteigert (Vj: 95,2%), was der höchste Wert seit Lancierung des Fonds ist. Die Mietzinseinnahmen lagen im Berichtszeitraum bei 14,5 Mio. CHF, was einem Zuwachs von 3,6 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Aufwendungen legten indes deutlich um 5,1 Mio. CHF auf 9,6 Mio. CHF zu. Helvetica erklärt dies mit höheren Aufwendungen für die im Vorjahr erworbenen Liegenschaften und gestiegenen Zinskosten. Der Nettoertrag lag bei 4,9 Mio. CHF (Vj: 8,9 Mio. CHF). Das Portfolio verzeichnete eine Abwertung von 7,7 Mio. CHF unter der Position «nicht realisierte Kapitalverluste». Der Gesamterfolg liegt mit 1,9 Mio. CHF im Minus, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 11,6 Mio. CHF angefallen war.

Die Netto-Performance des HSL Fund lag bei -2,3% unter Berücksichtigung der Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 3,45 CHF, die im Berichtszeitraum bezahlt wurde. Der Nettoinventarwert sank auf 112,43 CHF pro Anteil (-3,94 CHF), und die Anlagerendite lag bei -0,43%. Die Eigenkapitalrendite ging auf -0,42% zurück.

Keine Kapitalerhöhung in diesem Jahr

Der Fonds wolle die Priorität auf die weitere Erhöhung des Vermietungsstandes, Anpassung der Mieterträge an den steigenden Referenzzinssatz und eine Realisierung von Potenzialen in den Liegenschaften legen, teilt Helvetica mit. Die Fondsleitung erwartet ein weiteres Wachstum der Mieteinnahmen. Die jährliche Mieterfluktuationsrate von 15 Prozent biete die Gelegenheit, bei Mieterwechseln die Mieten mit minimalen Investitionen substanziell zu erhöhen

Die ursprünglich für dieses Jahr vorgesehene Kapitalerhöhung verschiebt der Fonds auf 2024. Strategisches Ziel bleibe weiterhin die Börsenkotierung des Fonds bis Ende 2024, bekräftigt die Fondsleitung. (ah)

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