Zug Estates: Bewertungsergebnis drückt Gewinn auf 1,9 Millionen

Ein «sehr solides operatives Ergebnis» vermeldet Zug Estates für das 1. Halbjahr. Allerdings ist der Gewinn unterm Strich wegen Neubewertungen massiv geschrumpft und der Leerstand ist gestiegen.

Nachvermietung im Einkaufszentrum «Metalli» in Zug war eines der grossen Themen im Halbjahresbericht (Bild: Zug Estates AG)

Zug Estates hat das Konzernergebnis im 1. Halbjahr ohne Neubewertung und Sondereffekte um 7,4% auf 18,0 Mio. CHF verbessert. «Gesamtmarktbedingt» sei aber ein negatives Neubewertungsergebnis von 18,3 Mio. CHF aufgelaufen, nach einem Plus in der Vorjahresperiode von 12.7 Mio. Dies führte dazu dass der Konzerngewinn um 93,1% auf 1,9 Mio. CHF sank.
Der Liegenschaftenertrag erhöhte sich infolge der Ende 2022 getätigten Akquisition der Renggli Gruppe, Vermietungen sowie der Mietzinssteigerungen aufgrund der Indexierung um 7,7% auf 32,8 Mio. CHF. Die Erholung im Segment Hotel & Gastronomie, die im Mai 2022 begann, setzte sich im Halbjahr fort: Der Ertrag des Segments erhöhte sich deshalb deutlich, und zwar um 26,6% auf 8,1 Mio. CHF.

Leerstand deutlich erhöht

Der Marktwert des gesamten Portfolios verblieb mit 1,8 Mrd. CHF auf dem Niveau vom Jahresende 2022. Trotz neuer Gewerbemietverträge und Verlängerungen im Umfang von über 9.000 qm und mit einem Mietertrag von über 3,8 Mio. CHF ist die Leerstandsquote im ersten Halbjahr 2023 angestiegen, und zwar von 1,6% auf 3,3% per 30. Juni. Als Gründe nennt Zug Estates einerseits die Reduktion der Mietflächen von Novartis in der Suurstoffi per Anfang 2023 und andererseits umbaubedingte Leerstände in der Metalli infolge Anpassung der bisherigen Flächen von C&A. In der Einkaufs-Allee Metalli werden die bisherigen C&A- und Zara-Flächen unterteilt und das Angebot rund um den täglichen Bedarf erweitert (IB berichtete).

Eigenkapitalquote bei 54%

Der Zukauf von Anteilen an der MEG Metalli sowie die Auszahlung einer Dividende von 20,9 Mio. CHF führten zu einer Erhöhung des verzinslichen Fremdkapitals von 660,5 Mio. auf 683,5 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote ist mit 54,0% allerdings weiterhin auf einem hohen Niveau (55,2% per 31. Dezember 2022). Die durchschnittliche Restlaufzeit der Finanzierungen reduzierte sich von 3,4 Jahren per 31. Dezember 2022 auf 2,8 Jahre per 30. Juni. Das im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Zinsumfeld führte zu einem leichten Anstieg des durchschnittlichen Zinssatzes von 1,3% auf 1,5%.

Ausblick für 2023 bestätigt

Für das Jahr 2023 stellt Zug Estates unverändert eine Zunahme des Liegenschaftsertrags in Aussicht. Allerdings werde der Anstieg durch umbaubedingte Leerstände bei einzelnen Mietflächen in der Einkaufs-Allee Metalli etwas verlangsamt. Zudem stünden der Ertragsverbesserung höhere Finanzierungskosten gegenüber. Im Segment Hotel & Gastronomie geht das Unternehmen weiterhin von einem stabilen Geschäft aus. «Ertragsausfälle resultieren jedoch aus der Gesamtsanierung der Liegenschaft Bären seit April 2023 sowie aus der Gesamterneuerung der Gastronomie- und Konferenzflächen im Parkhotel von Juni bis Ende Oktober.» Erwartet werden Erträge auf Vorjahresniveau, die laufenden Umbaumassnahmen sowie deutlich höhere Stromkosten belasteten jedoch die GOP-Marge und führten zu einem Ergebnis unter Vorjahr. Insgesamt erwartet Zug Estates für das Geschäftsjahr 2023 ein Konzernergebnis ohne Neubewertung und Sondereffekte, welches über 32,0 Mio. CHF liegt (Vj: 33,8 Mio. CHF). (aw)

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