Globus: Central Group übernimmt Warenhausbetreiber ganz
Das Kapital Signa bei der Betreibergesellschaft der Warenhauskette ist offiziell Vergangenheit. Die Zukunft der Liegenschaften bleibt unterdessen ungeklärt.
Laut einer Mitteilung hat die thailändische Central Group die Magazine zum Globus AG übernommen. Damit agiert sie nun in Alleinregie als Betreiber der Schweizer Warenhauskette. Globus zählt neun bestehende Häuser Bern, Genf, Glatt, Lausanne, Luzern, St. Gallen und Zürich sowie zwei im Bau befindliche Standorte am Bellevue in Zürich und am Marktplatz in Basel.
Der thailändische Retail-Spezialist ist seit 2020 in den Globus-Warenhäusern investiert. «Central Group war schon immer ein loyaler Investor, der ein tiefes Verständnis für unser Geschäft hat und unsere einzigartige Marktposition zu schätzen weiß», wird Globus-CEO Franco Savastano in der Mitteilung zitiert. Zu den nächsten Zielen gehören die Wiedereröffnung des Globus Zürich Bellevue und des Globus-Neubaus am Marktplatz in Basel, die Ende 2025 über die Bühne gehen soll.
Noch keine Klarheit bei Immobilien
Der Central Group gehörten bislang nur die Hälfte der Anteile an der Betreibergesellschaft. Ihr Geschäftspartner war der österreichische Immobilieninvestor Rene Benko und seine Signa-Gruppe, in der die anderen 50% gehalten wurden. Was die Liegenschaften angeht, bleibt die Lage aber ungeklärt: Laut der Central-Mitteilung bleibt die Eigentümerstruktur der Immobiliengesellschaft von Globus Schweiz unverändert. Das würde bedeuten, die Central Group weiterhin nur 50% der fünf Globus-Immobilien hält und die anderen Anteile weiterhin in der Insolvenzmasse des untergegangenen Signa-Imperiums ruhen.
Migros erleichtert
Die nun erreichte Klarheit auf der operativen Ebene sorgt unterdessen für Erleichterung bei zahlreichen Akteuren. Einer davon ist die Migros, die als Migros-Genossenschafts-Bund im Rahmen der Veräusserung von Globus an das Joint Venture von Signa und Central im Jahr 2020 der Betreibergesellschaft ein Darlehen von insgesamt 125 Mio. CHF gewährt hatte. Der Kredit sei wegen der Corona-Pandemie direkt an Globus gegangen, nicht an die beiden Investoren, schreibt die Migros in einer Mitteilung, in welcher sie die neuen Eigentumsverhältnisse begrüsst. «Die finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem MGB liegen künftig in erster Linie bei Globus und Central Group».
Bei der Migros hatte die Nebentätigkeit eines ehemaligen Mitglieds der Generaldirektion für die Signa Group im Jahr 2013 zudem für Diskussionen gesorgt. Auch dazu äussert sich die Migros jetzt: Eine externe Untersuchung sie zu dem Ergebnis gekommen, dass es dabei keine Interessenkonflikte oder finanzielle Nachteile für die Migros gegeben habe. (aw)