Helvetia und Baloise wollen fusionieren

Der Hauptsitz der beiden Versicherer wird laut einer Mitteilung Basel sein. Es entsteht ein Unternehmen mit einem Geschäftsvolumen von 20 Mrd. CHF.

Helvetia ist der grössere Fusionspartner, aber der Hauptsitz in St. Gallen wird nicht der Unternehmenssitz sein (Foto: Damian Poffet)(Bild: Helvetia)

Es war in den vergangenen Wochen schon darüber gemunkelt worden – nun ist es offiziell: Die beiden Versicherungskonzerne Baloise und Helvetia wollen fusionieren. Beabsichtigt sei eine Fusion unter Gleichen, wie die Unternehmen heute Morgen mitteilten. Mit einem gemeinsamen Marktanteil von rund 20 % soll die zweitgrösste Schweizer Versicherungsgruppe entstehen. Durch den Zusammenschluss werden jährliche Synergien von rund 350 Mio. CHF vor Steuern möglich, heißt es. Das kombinierte Geschäftsvolumen von 20 Mrd. CHF entfällt auf acht Länder. Der neue Versicherer wird den Plänen zufolge unter Helvetia Baloise firmieren.

Die beiden Unternehmen mit Sitz in St. Gallen und Basel verweisen auf «grosse kulturelle Nähe und die ähnliche strategische Ausrichtung», die beste Voraussetzungen für eine reibungslose Integration böten. Auch die Aktivitäten im Asset-Management für Immobilien sind vergleichbar. Jeder der beiden unterhält einen Immobilienfonds mit dem Namen «Swiss Property Fund» und einem Volumen von etwas über 1 Mrd. CHF. Die Fonds wuchsen jeweils durch die Übernahme von Immobilien aus dem Lebensversicherungsgeschäft. Auch führen sowohl Helvetia als auch Baloise Anlagestiftungen mit Immoblien-Anlagegruppen. Das Schweizer Liegenschaftsportfolio der Baloise AST ist allerdings deutlich kleiner und kommt erst auf ein Volumen von 210 Mio. CHF, während das der Helvetia per Jahresende knapp unter 1 Mrd. CHF lag.

Basel wird Hauptsitz

Die Aktivitäten der beiden Versicherer im – schrumpfenden – Lebensversicherungsgeschäft sind mit einem Geschäftsvolumen von jeweils knapp über 4 Mrd. CHF vergleichbar. Der Bereich Nicht-Leben fällt bei der Helvetia allerdings deutlich grösser aus, so dass die St. Galler mit 11,6 Mrd. CHF den grösseren Teil zum gemeinsamen Geschäftsvolumen beisteuern werden. Der Zusammenschluss wird so stattfinden, dass die Baloise in Helvetia fusioniert. Der Hauptsitz soll allerdings in Basel geschaffen werden. Zum Helvetia-Standort in St. Gallen wird mitgeteilt, er werde weiterhin eine wichtige Stellung einnehmen. Im Gespräch mit der «Basler Zeitung» weist Helvetia-Chef Fabian Rupprecht darauf hin, dass schon heute zwei Drittel der Mitarbeiter seines Unternehmens in Basel abgesiedelt sind. Ob der dortige Helvetia-Campus oder der Baloise-Hauptsitz als künftige Unternehmenszentrale fungieren werden, ist den Verlautbarungen zufolge bisher nicht entschieden. Fest stehe aber, dass auch in St. Gallen Stellen eingespart werden. Einen Bericht des Finanzblogs «Paradeplatz Inside», wonach insgesamt 2.000 Stellen oder 10% der Arbeitsplätze abgebaut werden könnten, kommentieren die beiden CEOs nicht. (aw)

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